Wo bleibt denn bloß der Altweibersommer?
In den Bergen hat es kräftig geschneit und hoch gelegene Wandertouren sind erst in einigen Tagen wieder möglich
OBERSTDORF (mun) - Der Herbst 2017 ist pünktlich gewesen: Genau zum Ende des meteorologischen Sommers hat es am Wochenende in den Bergen geschneit – oberhalb von 2000 Metern sogar kräftig. Die Zugspitze meldete 60 Zentimeter Neuschnee.
„Oberhalb von 2000 Metern ist es schneebedeckt“, berichtete der Oberstdorfer Alpinberater Moritz Zobel. Nach seinen Worten sind hoch gelegene Hütten-Verbindungswege und der Heilbronner Weg am Allgäuer Hauptkamm für normale Wanderer derzeit nicht möglich. Nur alpin Erfahrene mit entsprechender Ausrüstung könnten sich bei den gegenwärtigen Verhältnissen an solche Touren wagen.
Zobel erwartet nach eigenen Worten, dass sich die Situation bald wieder normalisiert. So sei Regen angekündigt, der das Abschmelzen des Schnees beschleunigen werde. Ohnehin, sagt Zobel, sei ein Kälteeinbruch in der zweiten Augusthälfte oder Anfang September im Hochgebirge ganz normal: „Der Herbst hält eben langsam Einzug.“
Hütten weiter geöffnet
Zufrieden seien die meisten Hüttenwirte mit der diesjährigen Saison, berichtet Alpinberater Zobel. Der September gilt für viele Bergwanderer als schönste Jahreszeit. Tagsüber ist es nicht mehr so heiß wie im Hochsommer und auch die Fernsicht ist meist besser als in den Hochsommermonaten Juli und August. Und wann kommt der Altweibersommer? Diplom-Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst dämpft die Hoffnung: „Die Chancen auf einen langen Spätsommer, wie wir ihn letztes Jahr erleben durften, stehen derzeit ziemlich schlecht“, sagt er. Auch für nächstes Wochenende sehe es nicht wirklich gut aus.
Wie sich das Wetter im weiteren Verlaufe entwickelt, ist laut Wetteronline noch unsicher. Sowohl sehr kühle Luft aus Nordosten als auch warme Luftmassen aus Südwesten machen sich auf den Weg nach Mitteleuropa. Wer sich durchsetzen kann, sei noch unklar.