Hundert Schrauben für jedes Brückenteil
Für Abriss der alten Brücke Bahnstrecke am 21. und 22. Oktober noch mal gesperrt
LINDAU (dik) - Pius Hummler von den Garten- und Tiefbaubetrieben (GTL) berichtet im Gespräch mit der LZ, dass es gar nicht so einfach ist, eine Ersatzbrücke zu beschaffen. Denn es gebe nicht viele Firmen, die solche Brücken herstellen und verleihen. Nachdem der britische Hersteller der zuerst geplanten Brücke die geforderten Unterlagen für die statische Planung nicht liefern konnte, sind die Stadt Lindau und die Baufirma I+R zu einem niederländischen Hersteller gewechselt.
Anfang der Woche ist I+R mit mehreren großen Tiefladern in die Niederlande gefahren, um die Brücke abzuholen. Die besteht aus mehreren Einzelteilen, die jeweils mit hundert Schrauben sicher miteinander verbunden werden. Auch das sei ein Grund, weshalb solch ein Aufbau zwei Tage lang dauere.
Die Ersatzbrücke ist ebenso wie die alte Thierschbrücke nur für Verkehr in jeweils eine Richtung geeignet. Deshalb bleibt es bei der Ampelregelung, damit Autos wechselweise über die Schienen fahren können. An die Stahlkonstruktion ist zudem seitlich ein Fußgängerweg eingehängt.
In den kommenden Tagen müssen Arbeiter noch einen Berührungsschutz anbringen, damit sich niemand an der Oberleitung der Züge verletzen kann. Außerdem bekommt die Brücke noch eine Beleuchtung. Auf beiden Seiten werden die Arbeiter die Zufahrten asphaltieren. Laut Hummler soll der Verkehr dann in der Woche nach dem 9. Oktober erstmals über die Ersatzbrücke fahren.
Anschließend beginnen die Vorbereitungen für den Abriss der alten Thierschbrücke, der fürs Wochenende 21. und 22. Oktober geplant ist. Dafür muss dann die Bahnstrecke auf die Insel noch einmal zwei Tage lang in allen Richtungen gesperrt werden.
Die anschließenden Bauarbeiten sind so aufwendig, dass die neue Thierschbrücke erst im Frühjahr 2019 fertig wird. Danach werden die Arbeiter die Ersatzbrücke wieder abbauen und die Stahlteile zurück in die Niederlande bringen.