Schlagabtausch mit Niveau
Der gute Bulle (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) –
Armin Rohde als gestrauchelter Kommissar und Axel Prahl als sein krimineller Gegenspieler – das ist tatsächlich eine un- gewöhnliche Konstellation. Wenn diese Schauspieler aufeinandertreffen, darf man mit einem niveauvollen Schlagabtausch rechnen. In der Tat lebt dieser Psychokrimi von Lars Becker (Buch und Regie) in weiten Teilen von den beiden Vollgas-Mimen. Wie Rohde in der Rolle des alkoholkranken Polizisten Schulz gegen seine Sucht ankämpft, um den vermeintlichen Kindermörder Bischoff endlich dingfest machen zu können, wirkt so ehrlich wie erdenschwer. Prahl wiederum spielt den Verdächtigen unberechenbar und mit einem leichten Kick ins Wahnsinnige. So bleibt die Frage, ob Bischoff zwei Mädchen umgebracht hat oder nicht, lange in der Schwebe. Dann aber macht Bischoff einen folgenschweren Fehler. Es gibt so manche Brüche in der Logik des Drehbuchs. Als es um das Auffinden des dritten verschwundenen Kindes geht, wird nicht jede Erfolg versprechende Spur so konsequent verfolgt, wie man es erwarten könnte. Die Tochter der Berliner Taxifahrerin Melissa (Melika Foroutan) war, wie die beiden anderen Mädchen auch, vor einer Eisdiele entführt worden. Die Parallelen scheinen eindeutig. Doch dann geht eine Lösegeldforderung ein, und der Fall dreht eine weitere, unerwartete und blutige Schleife.