Feuerwehren am See sind vernetzt, kooperativ, gerüstet
Tagung des Internationalen Bodensee-Feuerwehrbundes in Amriswil mit Geräteschau und Erfahrungsaustausch
LINDAU (lz) - Grenzüberschreitendes Arbeiten pflegen die Feuerwehren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich seit 1860 im Internationalen Bodensee-Feuerwehrbund (BFB) – mit Erfolg und mittlerweile 99 beteiligten Feuerwehren zum Schutz des Sees und der Bevölkerung. Kernpunkte der Kooperation sind der Erfahrungsaustausch beim Löschwesen, der Fortbildung, der Geräteausstattung, der Handhabung von besonderen Einsätzen und der Gewinnung von Nachwuchskräften. Neben den zentralen Schutzaufgaben in der Bodenseeregion ist auch die Pflege kameradschaftlicher Verbundenheit ein wesentliches Element. „Durch diese bewährten Kontakte, gemeinsame Übungen sowie Abstimmungen in der Ausrüstung – hier vor allem im Bereich Ölwehr und Wasserschutz – ist die Zusammenarbeit bei großen Herausforderungen effektiv und zuverlässig“, so BFB-Präsident Michael Blender.
Zur Abgeordneten-Versammlung trafen sich die Delegierten im Feuerwehrzentrum Amriswil. Andre Schlatter, Stadt Amriswil, und Feuerwehrkommandant Andreas Bösch stellten die Stadt im Thurgau sowie die Vorzüge des 2016 fertiggestellten Gebäudes der Stützpunktfeuerwehr für Amriswil und umliegende Gemeinden vor. Diesmal präsentierten verschiedene Feuerwehren auf dem Areal in einer Fahrzeug- und Geräteschau modernste Technik für den Einsatz zu Wasser, Land und im Tunnel. Die rund 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen.
Mit Spannung verfolgten sie auch den reich bebilderten Bericht von Kommandant Peter Schlegel und seinem Stellvertreter Peter Schörkhuber zum Brand ihres Feuerwehr-Gerätehauses in Kressbronn im Juli 2016 – etwas, das sich keiner der engagierten Helfer vorstellen mag. Der Verlauf des durch einen technischen Defekt entstandenen Vollbrandes mit rascher, unbürokratischer Hilfe zahlreicher Wehren in der Akut- und Folgephase, die schnelle Zusage der Gemeinde für die Ersatzbeschaffung der verlorenen Fahrzeuge sowie die emotionale Seite und Medienbearbeitung des aufsehenerregenden Falls fand große Aufmerksamkeit. „Hier erwies sich die gute Kameradschaftspflege mit den Nachbarwehren als großer Glücksfall“, betonte Peter Schlegel.
„Gott zur Ehr’ und den Menschen zur Wehr“
„Nutzen Sie auch heute die Möglichkeit zum besseren Kennenlernen, fachlichen und menschlichen Austausch untereinander“, forderte der BFB-Präsident die Teilnehmer auf. „Unsere vielfältigen Erfahrungen, die qualifizierten Ausbildungen und technischen Ausstattungen bieten für die internationale Bodensee grenzüberschreitende Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit in bedrohlichen Situationen. Damit geben wir den Menschen hier ein sicheres Gefühl.“Themen, die man auch über den Vorstand in die richtigen Gremien und zu den Entscheidungsträgern der Länder tragen will. Denn ohne Unterstützung und Wertschätzung dieser wichtigen Arbeit für den See und seine Anwohner gehe es nicht. Mit der Ausbildung und Gewinnung von Nachwuchskräften in den Wehren steht für 2018 ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda. Hier bat Michael Blender um Anregungen für den noch besseren Kontakt der Wehren untereinander. Ein Tag der Feuerwehren auf turnusgemäß deutscher Seeseite sowie eine Flottensternfahrt sind im kommenden Jahr geplant. Abschließend dankte der BFB-Präsident allen Teilnehmern mit dem traditionellen Feuerwehrgruß „Gott zur Ehr’ und den Menschen zur Wehr“.