Ampel an Autobahnabfahrt läuft ab Montag
Behörden rechnen mit deutlich weniger Staus und Unfällen an der Abfahrt Sigmarszell
SIGMARSZELL/LINDAU - Ein halbes Jahr lang haben die Bauarbeiten an der Autobahnabfahrt Sigmarszell gedauert. Jetzt sind die Arbeiten beendet, ab Montag soll die Ampel laufen. Die Abfahrt Lindau bleibt dagegen noch zwei Wochen lang gesperrt.
Vor einer Woche hat die Autobahndirektion Süd nach einigen Verzögerungen auch die Arbeiten an der Brücke über die Lindauer Autobahn auf Höhe der Abfahrt Sigmarszell beendet. So konnte das Staatliche Bauamt Kempten letzte kleine Dinge erledigen, die Firma Siemens hat die Ampel entsprechend programmiert. Jetzt nimmt die Anlage am kommenden Montag ihren Betrieb auf.
Wie mehrfach berichtet, erwarten sich die Verkehrsfachleute der Behörden von der Ampel eine Entschärfung des Unfallschwerpunkts. Oft war es dort zu Unfällen gekommen, weil Autofahrer von der Autobahn kommend die Vorfahrt der Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße nicht beachtet hatten. Zudem hatte es Probleme gegeben, wenn der Verkehr von der Autobahn auf die oft sehr dicht befahrene Bundesstraße nicht abfließen konnte. Dann standen Autos bis auf die Autobahn in der Warteschlange.
All das haben die Behörden nun umgebaut. „Wie die Erfahrung zeigt, wird der Knotenpunkt nach einer gewissen Eingewöhnungszeit der Verkehrsteilnehmer wesentlich reibungsloser laufen“, schreibt der für Lindau zuständige Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamts, Thomas Hanrieder, in einer Pressemitteilung. Möglicherweise werde während der ersten Wochen allerdings noch eine „Feinjustierung an der Ampelsoftware“nötig sein. Dann sollten aber die Probleme an dieser Kreuzung behoben sein, hoffen Hanrieder und Kollegen. Länger werden noch die Arbeiten an der Autobahnabfahrt Lindau in Fahrtrichtung München dauern. Wie berichtet, haben die im Auftrag der Autobahndirektion tätigen Firmen während der Bauarbeiten festgestellt, dass die Konstruktion der Brücke völlig marode war. Vor allem Salzwasser hat dem Bauwerk wohl zugesetzt. Deshalb mussten Planer sich neu Gedanken machen, jetzt erstellen Bauarbeiter quasi Teile der Brücke völlig neu.
Nach Auskunft von Bernhard Möhrle von der Autobahndirektion Süd laufen die Arbeiten jetzt aber im Zeitfahrplan. Geplant ist der Abschluss am Freitag, 27. Oktober, also direkt vor den bayerischen Herbstferien. Bis dahin müssen aus Österreich kommende Autofahrer über andere Wege nach Lindau finden.
Österreich lehnt Umleitung über Lochau und Hörbranz ab
Dass als Umleitung nur der Weg nach Lindau über die nächste Abfahrt Sigmarszell und die B31 über den Schönbühl vorgesehen ist, regt den früheren Stadtrat Thomas Zipse auf.
In einem Schrieben an den österreichischen Autobahnbetreiber Asfinag fragt Zipse, ob eine Ableitung des Verkehrs bereits über die Ausfahrt Lochau/Hörbranz möglich ist. Dann wäre der Weg nach Lindau viel kürzer. Asfinag-Pressesprecher Alexander Holzedl sagt auf Anfrage der Lindauer Zeitung zwar, dass sowas auch grenzüberschreitend grundsätzlich möglich sei. Allerdings haben sich Bezirkshauptmannschaft Bregenz und Autobahnmeisterei Hohenems gegen eine solche Ableitung ausgesprochen.
Aus einem Schreiben der Asfinag an Zipse geht hervor, dass die Autobahnmeisterei einen Stau auf der Abfahrt fürchtet, der bis zum Pfändertunnel reicht.
Und die Bezirkshauptmannschaft wehrt sich dagegen, den Umleitungsverkehr durch Lochau und Hörbranz zu führen. Beide Gemeinden seien sowieso schon stark vom Verkehr belastet.