Dekon-LKW wird vom Standort Lindau nach Hergensweiler umgesetzt
Gemeinderäte, Vorstand und Mannschaft der Feuerwehr stimmen zu
HERGENSWEILER (hipp) - Im Landkreis Lindau sind mehrere Zivil- und Katastrophenschutzfahrzeuge stationiert. Eines davon, ein DekonLKW, wird jetzt vom bisherigen Standort Lindau nach Hergensweiler umgesetzt. Dafür gaben die Hergensweilerer Räte bei ihrer jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht.
Das Fahrzeug für den Einsatzbereich Landkreis Lindau und Oberstaufen wird im ABC-Fall eingesetzt, um Einsatzkräfte, die mit gefährlichen Substanzen in Berührung kamen, zu dekontaminieren. Für Beschaffung und Ausrüstung solcher Fahrzeuge ist der Bund zuständig, in diesem Fall vertreten durch das Landratsamt Lindau. Pflege und Instandhaltung wird per Überlassungsvertrag an Städte und Gemeinden übertragen, die einen Standort bei ihren Feuerwehren bieten.
Bürgermeister Wolfgang Strohmaier erläuterte, dass die Freiwillige Feuerwehr Lindau zu ihren eigentlichen Feuerwehraufgaben über Jahre hinweg zusätzliche Aufgaben übernommen habe. Weil sie diese nicht mehr im erforderlichen Umfang leisten kann, möchte die Stadt Lindau die Überlassungsvereinbarung mit dem Landratsamt kündigen. Das Landratsamt habe deshalb einen geeigneten neuen Standort für das Fahrzeug gesucht, und Kreisbrandrat Friedhold Schneider sei an die Gemeinde Hergensweiler herangetreten. Eine Zusage habe man von der Zustimmung der Freiwilligen Feuerwehr abhängig gemacht, so Strohmaier. Vorstand und Mannschaft hätten sich jeweils mehrheitlich für eine Umsetzung des Fahrzeugs in ihr Feuerwehrhaus ausgesprochen. Sie seien bereit, das Fahrzeug zu betreuen und sich auch auf Dekontaminations-Einsätze vorzubereiten. Bund beziehungsweise Freistaat übernehmen hier einiges an Kosten. Es gebe eine jährliche Pauschalzuweisung, die 2017 bei 2140 Euro lag, erläuterte Strohmaier.
Bund übernehme auch Kosten für Schulung an Feuerwehrschule
Gegen Nachweis würden Kosten für Service und Reparaturen erstattet. Der Bund übernehme auch die Kosten für zwei LKW-Fahrerlaubnisse, die Schulung an der Feuerwehrschule und die Entschädigung des Arbeitgebers. Die Gemeinde habe die Kosten für Fahrzeugversicherung, den Schlauch für die Absauganlage und das Ladegerät für das Fahrzeug zu tragen. Strohmaier merkte an, dass angesichts des erhöhten Arbeitsaufwands die Entschädigung des Gerätewarts angehoben werden müsse. Er sah es auch als sinnvoll an, wenn die Schulung vor Ort stattfindet. Das Landratsamt kläre noch die Frage, wer in diesem Falle Kostenträger wäre, so der Gemeindechef. Das Allradfahrzeug mit Hubladebühne sei für Zivil- und Katastrophenschutz-Einsätze vorgesehen. Vom Bund werde es geduldet, wenn der LKW für normale Transporte oder Feuerwehreinsätze genutzt werde, so Strohmaier. Bei Aussonderung werde das Fahrzeug der Trägergemeinde zur unentgeltlichen Übernahme angeboten, könne also verwertet werden.