Kahun soll den Draisaitl machen
Bundestrainer Sturm verteilt nach Deutschland Cup Sonderlob für den Münchner
AUGSBURG (SID) - Am Dienstag fliegt Marco Sturm in die USA und stattet den deutschen NHL-Spielern einen Besuch ab. Verstärkung für die Olympischen Spiele in Pyeongchang wird der Eishockey-Bundestrainer auf seiner Nordamerika-Reise nicht finden. „Leider gibt es dort momentan niemanden“, sagte Sturm nach dem durchwachsenen Härtetest beim Deutschland Cup in Augsburg.
Zur Heim-WM hatte der deutsche NHL-Rekordspieler im Frühjahr noch Frederik Tiffels aus der USCollegeliga aus dem Hut gezaubert, der in Köln zum Shootingstar wurde. Der 22-Jährige hat mittlerweile einen Vertrag beim Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins unterschrieben. Auch wenn er nur in der unterklassigen AHL spielt, ist auch er von der Olympia-Absage der NHL betroffen wie alle deutschen NordamerikaProfis. Sturm muss also aus den Nationalspielern der DEL sein OlympiaTeam basteln. Zumindest einer drängte sich für eine tragende Rolle auf: Dominik Kahun vom deutschen Meister Red Bull München.
„Er hat ein klasse Turnier gespielt, sehr viel Eiszeit bekommen und ist immer besser geworden“, lobte der Bundestrainer den 22-Jährigen. Für den Mittelstürmer mit viel Übersicht und spielerischer Klasse hat er bei den Winterspielen in Südkorea (9. bis 25. Febraur 2018) eine besondere Aufgabe vorgesehen: „Er ist ein wichtiger Mann für uns, weil Leon Draisaitl nicht dabei ist.“
Der NHL-Jungstar, Deutschlands bester Eishockeyspieler seit Generationen, hatte mit den anderen Nordamerika-Profis wesentlich zur Olympia-Rückkehr nach der Zwangspause in Sotschi 2014 beigetragen. Die Spiele von Pyeongchang wird er aber nur am Fernseher verfolgen. Eine Lücke, die nicht zu schließen sein wird. Kahun soll es aber zumindest versuchen.
„Es tut gut, das gibt mir Selbstvertrauen“, sagte der Münchner über das Sonderlob des Bundestrainers, „ich war leider verletzt. Da ist es natürlich schön, so zurückzukommen.“Beim versöhnlichen 5:1-Abschluss gegen die USA glänzte Kahun, der in der DEL mehrere Wochen pausieren musste, als Vorbereiter der ersten drei Tore. Der Center, technisch und läuferisch der stärkste Nationalspieler in der DEL, bringt ähnliche Qualitäten wie Draisaitl mit. Auch wenn beim Deutschland Cup in den ersten beiden Spielen gegen Russland (2:8) und die Slowakei (0:3) vieles nicht klappte, sieht Kahun Olympia optimistisch entgegen: „Wenn wir unser Ding durchziehen und hart arbeiten, können wir's auch. Wir dürfen nur nicht zu viel Respekt zeigen.“