Menschen kommen gern ins Minimaxi
Astrid Appl löst Nina Bauer als Vorsitzende des Vereins ab
LINDAU - Stabile Finanzen, eine gute Organisationsstruktur, steigende Mitgliederzahlen, eine hohe Nachfrage bei der Krippenbetreuung, aber auch bei den anderen vielen, verschiedenen Angeboten – das Familienzentrum Minimaxi steht auf sicheren Beinen. Das jedenfalls war das Fazit der scheidenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins auf der diesjährigen Hauptversammlung. Aus privaten Gründen stellte sich Nina Bauer nicht mehr zur Wahl. Zur neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder Astrid Appl.
Eine interne Umfrage hat gezeigt: 97 Prozent der Befragten sind mit dem Familienzentrum Minimaxi zufrieden. Sei es mit den täglichen, aber unterschiedlichen Treffs, dem Mittagessen, dem Familiencafé, der Elternbildung und den vielen anderen Angeboten auch (ausgeschlossen war bei der Umfrage die Krippenbetreuung). Kein Wunder, dass das Familienzentrum, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, Kinder zu fördern, Familien zu stärken und Eltern zu vernetzen, derart beliebt ist. Ist doch das Engagement von Ehrenamtlichen wie Hauptamtlichen groß. Das zumindest hat sich auf der diesjährigen Hauptversammlung gezeigt, auf der die stellvertretende Vorsitzende Katrin Gust-Höferlin die geleistete Arbeit des vergangenen Vereinsjahres in Zahlen fasste. So lag die durchschnittliche monatliche Besucherzahl bei den ElternKindtreffs sowie den Familienbrunches bei 260 Besuchern, wobei auf 138 Kinder 123 Erwachsene kamen. Insgesamt wurden 1619 ehrenamtliche Stunden zur Betreuung dieser offenen Treffs abgeleistet. „Das tatsächliche Engagement für die aufwändige Organisation dieser großen Räumlichkeiten und Nutzungsmöglichkeiten liegt natürlich um einiges höher", betonte Gust-Höferlin und schätzte diese auf knapp 3000 Stunden zusätzlich.
220 Familien sind Mitglied
Aber das Besondere am Minimaxi sei schließlich, so betonte Vorsitzende Nina Bauer: „Wir sind eine Elterninitiative.“Von den zahlreichen Ehrenamtlichen seien es 50 bis 55, die eine feste Rolle einnähmen. Insgesamt hat der Verein über 220 Familienmitgliedschaften. „Das heißt, die Mitgliederzahl liegt bei circa 800.“Eine Zahl, die laut Bauer leicht wachsend sei, und das, obwohl der Verein im vergangenen Jahr die Mitgliedsbeiträge erhöht habe.
Zu den Hauptaufgaben des vergangenen Jahres zählte das neue Integrationsprojekt „Willkommenskultur und interkultureller Dialog“, für das der Verein zwei sozialpädagogische Teilzeitstellen neu geschaffen hat. Rund 50 000 Euro mehr Geld hat er durch die Förderung zur Verfügung, was wiederum rund 15 Prozent des 400 000 Euro umfassenden Gesamtbudgets ausmacht und zudem einen neuen Aufgabenbereich mit einer neuen Zielgruppe für den Verein bedeutet. Wie Patricia Kaiser-Pfleger und Jessyka Wiese den Mitgliedern erklärten, diene das Projekt dazu, den interkulturellen Austausch und die Toleranz zwischen den Kulturen zu fördern. Dabei werden wöchentliche Angebote, wie etwa das interkulturelle Café, das Sprachencafé, das internationale Frauenfrühstück, Bilderbuchkinos sowie Kreativangebote von Menschen unterschiedlichster Herkunftsländern gut angenommen.
Auch eine dieser Tage gestarteten Aktion, bei der bis Januar Menschen ihre Kultur den anderen Teilnehmern beim Frauenfrühstück oder Sprachencafé vorstellten, sei gut angelaufen, sagte Kaiser-Pfleger. Ein verstärktes Augenmerk wollen die Sozialpädagoginnen in nächster Zeit auf das „Gesundheitscoaching“legen sowie die Sprachentandems und Familienpatenschaften ausbauen.
Geklärt hat der Verein zudem die Vertragssituation mit der Stadt Lindau, was die Nebenkosten des Minimaxis anbelangt. Wie Bauer erklärte, waren die Nebenkosten in dem städtischen Gebäude in Passivhausbauweise die ersten drei Jahre aufgrund einer Schätzung gedeckelt gewesen. Allerdings habe sich herausgestellt, dass das Minimaxi „mehr als das Doppelte“verbrauche, was wiederum eine Nachzahlung von mehr als 18 000 Euro zur Folge hatte. Was wiederum auf den Haushalt niederschlägt. Der schließt nämlich mit einem Verlust von knapp 28 500 Euro. Was, wie Schatzmeisterin Steffi Jöst erklärte, an besagten Nachzahlungen, aber auch an den jetzt höheren Vorauszahlungen für die Nebenkosten läge. Nina Bauer Hinzu käme noch der Eigenanteil des Vereins am Integrationsprojekt. Aber, so beruhigte Jöst, „2018 werden sicher alle Maßnahmen greifen und der Haushalt wird ganz sicher wieder ausgeglichen sein.“
Trotz allem steht das Minimaxi gut da. „Wir haben stabile Finanzen, auch noch für viele Jahre, eine gute Organisationsstruktur, steigende Mitgliederzahlen, ausgebuchte Krippenplätze und wachsende Angebote. Das zeigt uns, dass die Menschen gern zu uns kommen“, schloss Bauer, bevor sie ihr Amt nach fast zehn Jahren Vorstandsarbeit abgab. Ebenfalls nicht mehr zur Wahl nach beinahe ebenso vielen Jahren aktiver Mitarbeit im Verein, stellte sich Jöst. Bei den Wahlen wählten die Mitglieder Astrid Appl zur ersten Vorsitzenden und Katrin Gust-Höferlin sowie Malwina Aigner als ihre Stellvertreterinnen. Neue Schatzmeisterin ist Jeanette Melzer, Schriftführerin ist Brigitte Bachmayr, Kassenprüferinnen sind Gerda Sohm und Claudia Eberhard. Als Beiräte wurden Sigrid Welkenberg, Anne Hutter, Tanja Kielhorn und Christiane Heumann gewählt.
„Wir sind eine Elterninitiative.“