Lindauer Zeitung

Menschen kommen gern ins Minimaxi

Astrid Appl löst Nina Bauer als Vorsitzend­e des Vereins ab

- Isabel Kubeth de Placido

LINDAU - Stabile Finanzen, eine gute Organisati­onsstruktu­r, steigende Mitglieder­zahlen, eine hohe Nachfrage bei der Krippenbet­reuung, aber auch bei den anderen vielen, verschiede­nen Angeboten – das Familienze­ntrum Minimaxi steht auf sicheren Beinen. Das jedenfalls war das Fazit der scheidende­n Vorsitzend­en des gemeinnütz­igen Vereins auf der diesjährig­en Hauptversa­mmlung. Aus privaten Gründen stellte sich Nina Bauer nicht mehr zur Wahl. Zur neuen Vorsitzend­en wählten die Mitglieder Astrid Appl.

Eine interne Umfrage hat gezeigt: 97 Prozent der Befragten sind mit dem Familienze­ntrum Minimaxi zufrieden. Sei es mit den täglichen, aber unterschie­dlichen Treffs, dem Mittagesse­n, dem Familienca­fé, der Elternbild­ung und den vielen anderen Angeboten auch (ausgeschlo­ssen war bei der Umfrage die Krippenbet­reuung). Kein Wunder, dass das Familienze­ntrum, das sich auf die Fahnen geschriebe­n hat, Kinder zu fördern, Familien zu stärken und Eltern zu vernetzen, derart beliebt ist. Ist doch das Engagement von Ehrenamtli­chen wie Hauptamtli­chen groß. Das zumindest hat sich auf der diesjährig­en Hauptversa­mmlung gezeigt, auf der die stellvertr­etende Vorsitzend­e Katrin Gust-Höferlin die geleistete Arbeit des vergangene­n Vereinsjah­res in Zahlen fasste. So lag die durchschni­ttliche monatliche Besucherza­hl bei den ElternKind­treffs sowie den Familienbr­unches bei 260 Besuchern, wobei auf 138 Kinder 123 Erwachsene kamen. Insgesamt wurden 1619 ehrenamtli­che Stunden zur Betreuung dieser offenen Treffs abgeleiste­t. „Das tatsächlic­he Engagement für die aufwändige Organisati­on dieser großen Räumlichke­iten und Nutzungsmö­glichkeite­n liegt natürlich um einiges höher", betonte Gust-Höferlin und schätzte diese auf knapp 3000 Stunden zusätzlich.

220 Familien sind Mitglied

Aber das Besondere am Minimaxi sei schließlic­h, so betonte Vorsitzend­e Nina Bauer: „Wir sind eine Elterninit­iative.“Von den zahlreiche­n Ehrenamtli­chen seien es 50 bis 55, die eine feste Rolle einnähmen. Insgesamt hat der Verein über 220 Familienmi­tgliedscha­ften. „Das heißt, die Mitglieder­zahl liegt bei circa 800.“Eine Zahl, die laut Bauer leicht wachsend sei, und das, obwohl der Verein im vergangene­n Jahr die Mitgliedsb­eiträge erhöht habe.

Zu den Hauptaufga­ben des vergangene­n Jahres zählte das neue Integratio­nsprojekt „Willkommen­skultur und interkultu­reller Dialog“, für das der Verein zwei sozialpäda­gogische Teilzeitst­ellen neu geschaffen hat. Rund 50 000 Euro mehr Geld hat er durch die Förderung zur Verfügung, was wiederum rund 15 Prozent des 400 000 Euro umfassende­n Gesamtbudg­ets ausmacht und zudem einen neuen Aufgabenbe­reich mit einer neuen Zielgruppe für den Verein bedeutet. Wie Patricia Kaiser-Pfleger und Jessyka Wiese den Mitglieder­n erklärten, diene das Projekt dazu, den interkultu­rellen Austausch und die Toleranz zwischen den Kulturen zu fördern. Dabei werden wöchentlic­he Angebote, wie etwa das interkultu­relle Café, das Sprachenca­fé, das internatio­nale Frauenfrüh­stück, Bilderbuch­kinos sowie Kreativang­ebote von Menschen unterschie­dlichster Herkunftsl­ändern gut angenommen.

Auch eine dieser Tage gestartete­n Aktion, bei der bis Januar Menschen ihre Kultur den anderen Teilnehmer­n beim Frauenfrüh­stück oder Sprachenca­fé vorstellte­n, sei gut angelaufen, sagte Kaiser-Pfleger. Ein verstärkte­s Augenmerk wollen die Sozialpäda­goginnen in nächster Zeit auf das „Gesundheit­scoaching“legen sowie die Sprachenta­ndems und Familienpa­tenschafte­n ausbauen.

Geklärt hat der Verein zudem die Vertragssi­tuation mit der Stadt Lindau, was die Nebenkoste­n des Minimaxis anbelangt. Wie Bauer erklärte, waren die Nebenkoste­n in dem städtische­n Gebäude in Passivhaus­bauweise die ersten drei Jahre aufgrund einer Schätzung gedeckelt gewesen. Allerdings habe sich herausgest­ellt, dass das Minimaxi „mehr als das Doppelte“verbrauche, was wiederum eine Nachzahlun­g von mehr als 18 000 Euro zur Folge hatte. Was wiederum auf den Haushalt niederschl­ägt. Der schließt nämlich mit einem Verlust von knapp 28 500 Euro. Was, wie Schatzmeis­terin Steffi Jöst erklärte, an besagten Nachzahlun­gen, aber auch an den jetzt höheren Vorauszahl­ungen für die Nebenkoste­n läge. Nina Bauer Hinzu käme noch der Eigenantei­l des Vereins am Integratio­nsprojekt. Aber, so beruhigte Jöst, „2018 werden sicher alle Maßnahmen greifen und der Haushalt wird ganz sicher wieder ausgeglich­en sein.“

Trotz allem steht das Minimaxi gut da. „Wir haben stabile Finanzen, auch noch für viele Jahre, eine gute Organisati­onsstruktu­r, steigende Mitglieder­zahlen, ausgebucht­e Krippenplä­tze und wachsende Angebote. Das zeigt uns, dass die Menschen gern zu uns kommen“, schloss Bauer, bevor sie ihr Amt nach fast zehn Jahren Vorstandsa­rbeit abgab. Ebenfalls nicht mehr zur Wahl nach beinahe ebenso vielen Jahren aktiver Mitarbeit im Verein, stellte sich Jöst. Bei den Wahlen wählten die Mitglieder Astrid Appl zur ersten Vorsitzend­en und Katrin Gust-Höferlin sowie Malwina Aigner als ihre Stellvertr­eterinnen. Neue Schatzmeis­terin ist Jeanette Melzer, Schriftfüh­rerin ist Brigitte Bachmayr, Kassenprüf­erinnen sind Gerda Sohm und Claudia Eberhard. Als Beiräte wurden Sigrid Welkenberg, Anne Hutter, Tanja Kielhorn und Christiane Heumann gewählt.

„Wir sind eine Elterninit­iative.“

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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Sie bilden den neuen Vorstand des Familienze­ntrums Minimaxi: Erste Vorsitzend­e Astrid Appl (rechts vorn), die beiden stellvertr­etenden Vorsitzend­en Katrin Gust-Höferlin (links vorn) und Malwina Aigner (rechts hinten), die neue Schatzmeis­terin Jeanette...

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