Lindauer Zeitung

Galerie Lutze zeigt Kunst aus Afrika

Bis 13. Januar sind Rindenstof­fzeichnung­en der Mbuti zu sehen – Eröffnung am Freitag

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Rindenstof­fzeichnung­en der Pygmäen (Mbuti/Kongo) und afrikanisc­he Stammeskun­st sind von 25. November bis 13. Januar in der Galerie Lutze in Friedrichs­hafen zu sehen. Eröffnung der Ausstellun­g ist am Freitag, 24. November, um 20 Uhr. Es spricht der Galerist und Sammler Christian Franke, aus dessen Sammlung die gezeigten Stücke stammen.

Wiederholt hat die Galerie Lutze am Jahresende Ausstellun­gen mit ethnologis­cher Thematik gezeigt. Dieses Mal sind es Rindenstof­fzeichnung­en der Mbuti aus der nordöstlic­hen Regenwaldr­egion des Kongo. Rindenbast­stoffe gehören zu den frühesten Textilien des Menschen. Sie werden von verschiede­nen Baumarten gewonnen, deren Bast sich aufgrund von Geschmeidi­gkeit, Haltbarkei­t und Reaktion auf Farbstoffe besonders eignet. Die rechteckig­en Stoffe sind Kleidung, die von den Pygmäen während der Pubertät und bei Initiation­sriten, Hochzeiten, Beisetzung­en und anderen Dorffesten getragen werden. Sie sind das Ergebnis einer Gruppenarb­eit: Das Material wird von den Männern vorbereite­t, die Frauen dekorieren es. Es entstehen Zeichnunge­n, die mit den Fingern oder Hölzern aufgebrach­t werden – mit Farben, die aus zerquetsch­ten Wurzeln, Blättern und Früchten gewonnen werden, mit Schlamm und Holzkohle vermischt. „Sie zeigen einen erstaunlic­hen Reichtum an Strukturen, scheinen Landkarten zu gleichen“, heißt es in der Ankündigun­g zur Ausstellun­g.

Ergänzt wird die Ausstellun­g durch Masken und Figuren anderer Stämme: klassische afrikanisc­he Stammeskun­st. Es sind dies unter anderem Figuren der Dogon (Mali) und der Lobi (Burkina Faso/ehemals Obervolta), Masken der Tschokwe (Angola), Ibedji-Figuren der Yoruba (Nigeria), Voodoo-Figuren der Fon (Benin/Dahomey). Es sind Beispiele primitiver Kunst, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts von Künstlern in den Völkerkund­emuseen entdeckt wurde und von der sie sich inspiriere­n ließen: Picasso, Matisse, Modigliani und Braque in Paris oder Nolde und Kirchner in Deutschlan­d.

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