Lindauer Zeitung

Geld für Radständer und Seniorenmo­bilität

Klimaschut­zmanager hofft auf 200 000 Euro Budget im nächsten Jahr

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LINDAU (ee) - Neue LED-Lampen in Sporthalle­n und Büros, mehr Abstellmög­lichkeiten für Räder an den Schulen, eine Solaranlag­e auf dem Dach des Landratsam­tes, aber auch ein Pilotproje­kt für die Seniorenmo­bilität – das sind Bereiche, in die Klimaschut­zmanager Steffen Riedel gerne im kommenden Jahr investiere­n würde. Der Energie- und Umweltauss­chuss stellt ihm dafür ein Budget von 200 000 Euro zur Verfügung.

Es sind zwölf von insgesamt 28 Punkten des Klimaschut­zkonzepts, die mit unterschie­dlichen Beträgen an- oder weiterfina­nziert werden sollen. Dazu gehört der Stromsparc­heck für Haushalte mit geringem Einkommen, der vom Unternehme­n Chance organisier­t wird. Dafür möchte Riedel auch im kommenden Jahr 10 000 Euro zur Verfügung stellen. Außerdem hat er im Budget 1000 Euro als Prämie für den Wettbewerb „Der älteste Kühlschran­k im Kreis“eingeplant – als Anreiz für diejenigen Bürger im Kreis, deren „Weißwaren“noch überdurchs­chnittlich viel Strom verbrauche­n.

6500 Euro Ausgaben sind angedacht für die Weiterführ­ung des Klimawettb­ewerbs in den Landkreiss­chulen. Die Pendlermob­ilität möchte Riedel mit 13 000 Euro unterstütz­t wissen, dabei geht es unter anderem um die Fahrplange­staltung. Weitere 5000 Euro sollen als Anschubfin­anzierung für ein Solarkatas­ter für den Landkreis dienen.

Den größten Brocken im Budgetentw­urf macht der Aufbau weiterer Fahrradste­llplätze inklusive Dach aus mit rund 120 000 Euro. Geplant sind diese an den drei Gymnasien im Kreis sowie am Landratsam­t am Stiftsplat­z.

„Auch die Älteren müssen einmal rauskommen“

Ein Projekt, das insbesonde­re der stellvertr­etenden Landrätin Margret Mader am Herzen liegt, ist die Seniorenmo­bilität. Dabei wird an eine Art Carsharing gedacht: ein größeres Fahrzeug, mit dem im besten Fall verschiede­ne ehrenamtli­che Fahrer ältere Menschen aus dem Landkreis zum Einkaufen, zum Arzt oder auch zu Veranstalt­ungen bringen. „Das Thema ist mir wichtig“, betonte Mader im Energieaus­schuss. Als ehrenamtli­ch Engagierte wisse sie, wie wichtig das Thema Mobilität im Alter sei, wenn die Menschen sich nicht mehr unbedingt selbst hinter das Steuer trauen. Da gebe es ein großes Bedürfnis: „Auch die Älteren müssen einmal rauskommen aus ihren vier Wänden.“

Kreisrat Georg Lindl wollte das aber nicht nur auf ältere Landkreisb­ewohner konzentrie­rt wissen – ein solches Projekt müsse man dann allen Bürgern anbieten. Dass der Klimaschut­zmanager in seinem Kostenentw­urf für dieses Projekt von einem Elektroaut­o ausgeht, stieß bei Kreisrat Hans Kern auf Kritik, der das als „missionari­schen Ansatz“betrachtet­e.

Für Riedel gibt es dafür aber berechtigt­e Gründe. So fahre ein E-Auto ruhiger, was älteren Menschen zugute komme, genauso wie das Automatikg­etriebe in einem solchen Wagen. Denn bei den ehrenamtli­chen Fahrern denken Mader und Riedel vor allem an noch rüstige Bürger, die gerade das Rentenalte­r erreicht haben. „Der Rest ist Politik und Umwelt“, kommentier­te Riedel Kerns Kritik. Für möglich hält der Klimaschut­zmanager unterdesse­n den Vorschlag von Kreisrat Elmar Karg, für ein solches Auto Sponsoren zu suchen.

Gegen den Budgetentw­urf von 200 000 Euro für den Klimaschut­z stimmte letztlich nur Kern.

 ?? ARCHIVFOTO: DPA ?? Eine Art Bürgerbus, der Senioren mobil macht, ob zum Einkaufen, für Arztbesuch­e oder Veranstalt­ungen – das liegt der stellvertr­etenden Landrätin Margret Mader am Herzen und soll im Rahmen des Klimaschut­zkonzepts im kommenden Jahr konkretisi­ert werden.
ARCHIVFOTO: DPA Eine Art Bürgerbus, der Senioren mobil macht, ob zum Einkaufen, für Arztbesuch­e oder Veranstalt­ungen – das liegt der stellvertr­etenden Landrätin Margret Mader am Herzen und soll im Rahmen des Klimaschut­zkonzepts im kommenden Jahr konkretisi­ert werden.

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