Stuttgarter Opernhaus soll ins alte Paketpostamt
Ausweichquartier könnte ab 2021 gebaut werden
STUTTGART (dpa) - Nach jahrelanger Debatte haben sich die Württembergischen Staatstheater für das alte Paketpostamt in Stuttgart als Ausweichspielort während der Generalsanierung des Opernhauses entschieden. Für den endgültigen Beschluss – voraussichtlich im Mai – müssten noch die Kosten für den Umbau des Postgebäudes ermittelt werden, sagte der Geschäftsführende Intendant Marc-Oliver Hendriks am Montag nach der Sitzung des Verwaltungsrates der Staatstheater. „Es ist ein Knopf dran, aber noch kein Preisschild. Erst dann können wir einen Beschluss fassen“, sagte er. Geschätzt werden die Kosten für den Ausweichspielort auf mindestens 55 Millionen Euro.
Den Standort lobte Hendriks als „bestmögliche Wahl“. Dort sollten künftig 160 Opern- und 80 Ballettauf- führungen über die Bühne gehen. Pro Jahr würden – wie bisher – zwischen 260 000 und 290 000 Besucher erwartet. Geprüft werden müsse noch, was an dem Standort nötig sei, um bis zu 1400 Zuschauerplätze unterzubringen. Es gebe eine breite Mehrheit, um das große Projekt voranzubringen, sagte Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne).
Bei optimalem Ablauf soll frühestens 2021 Baubeginn sein. Das bisherige Repertoire soll komplett aufgeführt werden.
Für die Generalsanierung des Opern- und Balletthauses soll 2020 ein internationaler Wettbewerb abgeschlossen sein. Baubeginn für das mehr als 100 Jahre alte Gebäude ist für Ende 2023 anvisiert. Die Gesamtkosten werden auf mindestens 400 Millionen Euro geschätzt.