Verärgerung über Wahlplakate an Bauzäunen
Eschbaumer wirbt unter anderem an Baustellen des Bauträgers IVG
großflächige Wahlaufrufe und Plakate zu stören“, schreibt Ecker auf seiner Facebookseite.
Dass Herausforderer Eschbaumer einige Plakate schon deutlich früher aufgehängt hat, verstößt dennoch nicht gegen die Regeln. Denn Eschbaumer hat dafür private Grundstücke genutzt, für die er die Erlaubnis der Eigentümer braucht.
Dass Eschbaumer dabei auch Bauzäune des Bauträgers IVG nutzt, der wegen der angestrebten bestmöglichen Ausnutzung der Grundstücke verschiedentlich Auseinandersetzungen mit der Stadt hatte, stößt Ecker und auch dem Bunte-Liste-Kandidaten Daniel Obermayr sauer auf.
Ecker verweist darauf, dass Eschbaumer nicht nur als OB-Kandidat, sondern auch als Stadtrat, der Mitglied des Bauausschusses ist, Abstand zu Bauträgern halten sollte. Dass Eschbaumers Plakat nun dennoch zum Beispiel an der IVG-Baustelle in der Kemptener Straße hängt, sei falsch: „Es ist nicht gut, sich in solche Abhängigkeiten zu begeben. Ich halte mich da bestmöglich heraus. Ich brauche keine Interessenskonflikte.“
Ähnlich sieht das Obermayr: „Ich persönlich würde das nicht machen.“Auf der anderen Seite sei mit den Plakaten an IVG-Baustellen nun wenigstens offensichtlich, dass es eine Verbindung zwischen Eschbaumer und dem Bauträger gebe. Da brauche sich niemand über entsprechendes Abstimmungsverhalten im Bauausschuss wundern, obwohl die IVG „als fordernder Bauträger“bekannt sei. „Das ist schwierig, wenn man in solchen Loyalitäten steckt.“
Eschbaumer weist das auf Anfrage der Lindauer Zeitung zurück. Der Herausforderer erklärt das mit der sehr kurzen Zeit, weil Ecker sich erst so spät erklärt und den Wahltermin sofort früh nach den Feiertagen gelegt habe. „Es handelt sich um eine extrem kurze Wahlkampfzeit. Ich möchte alle Bürger erreichen und bin daher angehalten, meine Bekanntheit zu steigern, und habe deshalb nach strategischen Plätzen gesucht und dort Grundstückseigentümer gefunden, die auf privatem Grund das kostengünstige und effiziente Werbemedium Bauzaunbanner zulassen. Primär sind das eben Baustellen, wo schon die Zäune stehen“, schreibt Eschbaumer auf Anfrage der LZ.
Dass sich die Kritik vor allem an den Plakaten an IVG-Zäunen festmacht, verwundere ihn, ergänzt Eschbaumer, „was bei mir die Frage aufwirft, ob Dr. Ecker in gute und schlechte Bauträger einteilt und wenn Ja, warum in dieser Logik IVG ,schlecht’ sein soll.“
Grundsätzlich fügt Eschbaumer hinzu: „Ich sehe bei dieser Aktion nicht mehr oder weniger Gschmäckle als bei den Wahlempfehlungen von Personen auf der Homepage von Dr. Ecker.“Wobei sich dort verschiedene Wahlempfehlungen von Privatpersonen finden, aber keine von Unternehmen, die in Lindau wirtschaftliche Interessen haben.