CSU-Ortsverband feiert 70-Jähriges
Im Landhaus Sonne in Hergensweiler beginnt die C.D.U. am 30. März 1947
HERGENSWEILER - Der CSU-Ortsverband Hergensweiler hat im Landhaus Sonne sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Es ist exakt das Gasthaus, in dessen Nebenzimmer am 30. März 1947 die Gründungsversammlung mit 21 Mitgliedern stattfand.
Ortsvorsitzender Wolfgang Rehm zeigte in seiner Präsentation das handgeschriebene Protokoll, in dem noch der anfängliche Parteiname „Christlich-demokratische-Partei (C.D.U.)“vermerkt ist. Zum Ortsvorsitzenden wird damals Josef Roder gewählt. 1953 zählt der Ortsverband 29 Mitglieder, mit der FDP gibt es eine weitere starke Partei im Ort.
Zum 35-jährigen Bestehen des CSU-Ortsverbandes blickt Josef Roder zurück und Rehm zitiert aus dem Zeitungsartikel: „Anfangs konnten die Leute nicht ertragen, daß die Parteien sich stritten.“1956 tritt Georg Rehm in die CSU ein und gründet die Junge Union. 1963 wird Rehm Kreisgeschäftsführer und Theo Bihler Ortsvorsitzender.
1972 wählen die Hergensweilerer Bihler, der schon seit 1960 im Kreistag kommunalpolitische Erfahrung gesammelt hat, zum Bürgermeister. Der CSU-Ortsverband Hergensweiler sei „immer ein Aktivposten gewesen“und aus ihm seien immer hochkarätige Leute gekommen, lobte CSU-Kreisvorsitzender Ulrich Pfanner. Er führte aus, dass zur christlich geprägten Politik auch immer die Schöpfung gehöre. Zwar gehe es derzeit in der großen Politik fast im Stundentakt auf und ab. Umso wichtiger sei es, dass die CSU an der Basis immer geerdet war und ist.
Harmonie im Ortsverband
„Die CSU war immer die Partei auch der kleinen Leute“, stellte Festredner und CSU-Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter fest. Das zeige sich auch am Beispiel des Hergensweilerer Gründungsmitglieds Josef Roder, der neun Kinder hatte, einen kleinen Bauernhof und nebenbei noch Arbeiten ging. Der Ortsverband sei immer intakt gewesen, alles sei hier gut gelaufen und es habe Harmonie geherrscht. Das beweise schon die Tatsache, dass es über sieben Jahrzehnte lang nur sechs Ortsvorsitzende gab. „Wir haben das ‚C’ und das ‚S’ im Namen, und das eine hängt mit dem anderen eng zusammen“, betonte Rotter. Die CSU sei eine der letzten Volksparteien, der es immer wieder gelingt, unterschiedliche Strömungen zu erfassen und auszugleichen. „Ich sehe die Groko noch nicht wiederbelebt“, merkte Rotter zu dem bundespolitischen Geschehen in Berlin an. In München habe man „nach quälenden Wochen“mit der Einigung auf Markus Söder als Spitzenkandidaten und Ministerpräsidenten und Horst Seehofer als Parteivorsitzenden eine gute Lösung gefunden.