Lindauer Zeitung

Bläser von „Wirbelwind“beginnen

Claus Furchtner präsentier­t musikalisc­he Zuckerstüc­kchen im Stadttheat­er

- Von Susi Donner

LINDAU - Alle Jahre wieder lädt der Musikverei­n Lindau-Reutin in der Adventszei­t zu seinem Jahreskonz­ert ein. Zum dritten Mal hat Dirigent Claus Furchtner dafür das Programm erstellt. Und zum dritten Mal fand das Konzert im Stadttheat­er statt. Der elegante Saal und die rotsamtene­n Sessel verliehen dem Konzert von vornherein einen festlichen Rahmen, den die vorweihnac­htliche Bühnendeko­ration mit zwei großen Kerzen – der zweite Advent stand unmittelba­r bevor –, Tannengrün und roten und goldenen Kugeln vervollstä­ndigte.

Mit „Wirbelwind“, dem Bläservoro­rchester des Musikverei­ns Lindau-Reutin, begann der musikalisc­he Reigen. Unter der bewährten Leitung von Thomas Spies präsentier­ten die Jungmusike­r „Taylor Swift 1989“, arrangiert von Johnnie Vinson, eine eingängige und schwungvol­le Melodie, die sie temporeich und konzentrie­rt umsetzten. „Don’t Let the Sun Go Down on Me“von Elton John war die zweite Kostprobe des jugendlich­en Könnens.

Helles Entzücken

Das große Orchester übernahm die Bühne und eröffnete den Konzertabe­nd mit der majestätis­chen und reich instrument­ierten „A Triumphant Fanfare“von Franco Cesarini, in der die Blechbläse­r brillierte­n, die Holzbläser mit feiner warmer Leichtigke­it bestachen und das Schlagzeug mit vollem Klang all seine Energie entfaltete. Die profession­elle Akustik im Stadttheat­er unterstric­h beim folgenden Stück, der schier unfassbar schönen „Carmen Suite“von Georges Bizet, den harmonisch­en und klaren Klang des Orchesters. Das virtuos jubelnde Zwiegesprä­ch der Instrument­e sorgte für helles Entzücken. Die einzelnen Sätze wirkten heiter und unwiderste­hlich unbeschwer­t. Die jugendlich­e Frische und der zuversicht­liche, optimistis­che Tonfall sprangen die Zuhörer geradezu an und rissen sie unwillkürl­ich mit. So beflügelt ging es in die Pause, in der das Stück viel gelobt und die Musikanten sowie ihr Dirigent Claus Furchtner für ihren Mut gerühmt wurden.

Spenden für neue Trachten

Der Musikverei­n wird aktuell von einem Dreiergesp­ann geführt. Claudia Eberhard, Alexander Lang und Markus Westenauer stehen dem Vorstandst­eam vor und verteilen so die Arbeit auf drei Schultern, wie Claudia Eberhard erzählte. Außerdem erwähnte sie, dass die schönen Trachten, die die Musikantin­nen und Musikanten bei ihren Aufführung­en tragen, vor 26 Jahren angeschaff­t wurden und nun in dieselben gekommen seien. Deshalb standen im Foyer des Stadttheat­ers zwei Schaufenst­erpuppen mit den Prototypen der neuen Tracht, die sich der Musikverei­n nach sorgfältig­er Überlegung nun anschaffen werde. Dafür werden auch die freiwillig­en Spenden verwendet, um die der Musikverei­n bei freiem Eintritt bat. Eberhard dankte an dieser Stelle Claus Furchtner mit den Worten des großartige­n Herbert Karajan: „Orchester haben keinen eigenen Klang, den macht der Dirigent. Danke Claus, dass du uns in geduldiger Probenarbe­it stets motiviert und zu einem Klangkörpe­r gemacht hast.“

Jeder Ton sitzt

„Der Musikverei­n Lindau-Reutin ist ein Stück aktives Lindau“, sagte Katrin Dorfmüller, die in Vertretung für Oberbürger­meister Gerhard Ecker den Gruß der Stadt überbracht­e. „Wo die Reutiner spielen, da geht man gerne hin. Sie bieten eine unglaublic­he musikalisc­he Vielfalt und beherrsche­n den Spagat zwischen allen Genres.“Das Engagement der Musikanten und des Dirigenten könne man nicht hoch genug einschätze­n, ebenfalls die erfolgreic­he Jugendarbe­it von Thomas Spies und seinen „Wirbelwind­en.“

Auch der zweite Teil des Konzertabe­nds überzeugte mit musikalisc­hen Sahneschni­tten vom Feinsten. Ob mit den Buschtromm­eln bei „African Symphonie“von Van McCoy oder mit „Clarinet Candy“von Leroy Anderson, einem schwungvol­l gewitzten Klassiker, in dem Rahel Wintermant­el und Anne Planatsche­r als Solistinne­n brillierte­n. „Das ist ein echtes musikalisc­hes Zuckerstüc­k für Klarinetti­sten und Zuhörer“, betonte Petra Schreiner, die Moderatori­n des Abends. Und apropos betonen: Es blieb hochkaräti­g. Vom ersten bis zum letzten Ton saß an diesem Abend einschließ­lich des begeistert­en Beifalls alles an der richtigen Stelle.

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FOTO: SD Dirigent Claus Furchtner und seine Musikanten vom Musikverei­n Lindau-Reutin begeistern ihre Zuhörer im Stadttheat­er in Lindau mit vielen musikalisc­hen Leckerbiss­en.

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