Auf schöne Darbietungen folgt die Bescherung
235 Kinder und Jugendliche geben beim Nikolausturnen des TSV Lindau in der Dreifachhalle ihr Bestes
LINDAU - Ein abwechslungsreiches Programm haben die Jugendabteilungen des TSV Lindau am vergangenen Wochenende in der Dreifachhalle ihren Zuschauern präsentiert. Ganz ohne Hintergedanken lief das natürlich nicht ab. Denn außer den eher Bekannten im Publikum – Eltern, Geschwistern, Großeltern, Tanten und Onkels – hatte sich auch der Nikolaus angekündigt. Und da der immer so einen gruseligen Gesellen im Schlepptau dabei hat, gaben die Kinder und Jugendlichen ihr Bestes, um nicht Bekanntschaft mit Reisigbesen oder gar dem Sack des Krampus zu machen. Lieber wollten sie süße Geschenke aus dem Fundus des Mannes im roten Mantel und mit dem weißen Rauschebart in Empfang nehmen.
Schock hält sich in Grenzen
Wie angekündigt, kam das ungleiche Paar auch kurz nach dem Einlauf der Jugend in die Halle marschiert. Die beiden staunten nicht schlecht über all dasjenige, was ihnen geboten wurde. Der Schock über die beiden hielt sich in Grenzen: Die Kinder waren gut vorbereitet auf das, was sich da unter die Zuschauer mischen sollte. Und Anke Fehnle kündigte den Nikolaus ja auch noch einmal an. Die Moderatorin, die wie immer durch das Programm führte, hatte dieses Mal Verstärkung dabei, ihre beiden Söhne Felix und Franz. Nicht aus Furcht vor dem Nikolaus, sondern, um denen auch das Mikrofon zu überlassen. Früh übt sich bekannterweise.
235 Kinder zeigten in den folgenden Stunden, was sie in ihrer jeweiligen Abteilung des Turn- und Sportvereins über das Jahr gelernt und trainiert hatten. Helga Bodler oblag die Aufgabe, das alles zu organisieren und zu koordinieren. Bei so viel engagierter Frauenpower konnte sich der TSV-Vereinsvorsitzende Dominik Moll unters Publikum mischen und mit Werner Schönberger als Vertreter der Stadt das Programm genießen.
Dieses startete gleich als Fallstudie – zeigte der jüngste Nachwuchs beim Judoka doch, wie man hinfällt, ohne sich dabei weh zu tun. Anschließend wurde in Zweierkombinationen gefallen – und da sie von Manfred Steiert und Stefan Erath das Fallen gelernt hatten, taten sie sich auch da nicht weh. Ungerecht wurde es auch nicht, denn jeder durfte den anderen mal legen.
Die Kindersportschule, aufgeteilt in drei Altersgruppen, demonstrierte die ersten turnerischen Laufschritte. Die Drei- bis Vierjährigen kletterten auf einen Kasten, sprangen mutig wieder herunter. Und wer ganz geschickt landete, konnte gleich den Purzelbaum anschließen, um abschließend über den Schwebebalken zu balancieren. Letzterer war altersgerecht fast direkt auf den Boden gestellt worden. Ähnliches turnten später auch die Fünf- und Sechsjährigen, da war der Kasten schon etwas in die Höhe gewachsen und das Ganze lief etwas flüssiger.
Vorher zeigte der Handballnachwuchs, von Cinzia Priebe vorbereitet, wie geschickt man sich mit Ballabgeben anstellen und die Torfrau überlisten kann. Nicole Wölfle trainierte die Trampolintruppe, die gekonnt durch die Lüfte flog. Violeta Mihut war auch für die älteste Gruppe der Kindersportschule zuständig, die Sieben- bis Achtjährigen, die ebenfalls engagiert ihre Übungen zeigten. Auch sie wollten ja vom Nikolaus belohnt werden, egal, wer da unter der Kutte steckte.
Mehr als 40 Schneeflocken schneiten beim Mutter- und Kindturnen durch die Halle. Trotz der angenehmen Temperaturen schmolzen sie jedoch nicht – eher die Angehörigen, die von dem Auftritt der Kleinsten hingerissen waren.
Rund 60 Kinder umfassen die Showgruppen der „Turnflöhe & Showcats“, die zum Abschluss des Nachmittags diverse Showeinlagen darboten. Vom Trapez und dem Vertikaltuch, dem Trampolin und dem Waveboard, Ropeskipping und Schlittenfahrt bis zum Kugellauf war alles vertreten, was die Kinder unter der Leitung von Helga Bodler drauf haben.
Wobei das noch nicht der Abschluss war, denn sonst wäre ja alle Mühe umsonst gewesen. Den wirklichen Abschluss bildete die Bescherung des Nikolaus, der allen anwesenden Kindern Geschenke mitgebracht hatte. Der Krampus konnte nur arbeitslos zuschauen, offensichtlich waren doch alle über das Jahr hinweg brav gewesen.