Ein Herz für Schafe
Ein alter Slogan, doch gestern war er tierisch aktuell: „Die Polizei – dein Freund und Helfer“. Denn drei Schafböcke verdanken den Beamten ihr Leben. Die Hornträger hatten einen Ausflug gewagt und standen am Nachmittag plötzlich auf der A 61 auf der Fahrbahn direkt neben der Leitplanke. Nicht, dass es wichtig wäre, aber für Geographiefreunde wollen wir nicht unbemerkt lassen, dass sich die drei Böcke zwischen dem Parkplatz Erpelrain und dem beliebten Kreuz Frankenthal auf der Höhe des Örtchens Großniedesheim befanden. Die von besorgten Autofahrern informierten Polizisten sperrten umgehend die rechte Spur, schnappten sich die Ausreißer und brachten sie zurück auf ihren Heimathof.
Eine lobens- und liebenswerte Aktion. Nur herzlose Ignoranten könnten auf die Idee kommen, von blöden Schafen zu sprechen. Die Polizisten dürfen sich ewiger Dankbarkeit gewiss sein. Denn Schafe sind vielleicht knuffig, flauschig und stur, dumm sind sie nicht. Dass haben Forscher der über jeden Zweifel erhabenen Universität Cambridge in einer großen Untersuchung nachgewiesen: Die Tiere können sich Gesichter einprägen und erkennen sie wieder.
„Unsere Studie zeigt, dass Schafe fortgeschrittene Fähigkeiten zur Gesichtserkennung haben, vergleichbar mit denen von Menschen und Affen“, sagte Studienleiterin Jennifer Morton. Getestet wurde dies mit Promi-Fotos, unter anderem von ExUS-Präsident Barack Obama. Dass die Schafe dessen Nachfolger als einen der ihren erkannt haben und prompt in ihre Herde aufnehmen wollten, ist jedoch ein Gerücht. (jos)