Mit Schmäh und Schmackes
Herrgott für Anfänger
(ARD, Mi., 20.15 Uhr) – Eine Culture-Clash-Komödie mit viel Witz und wenig Tiefgang: Der Wiener Taxifahrer Musa (Deniz Cooper) liebt sein Leben. Er kennt seine Fahrgäste, hält sie bei Laune, erträgt spitze Bemerkungen wie jene der Dauerkundin Weiniger (Erni Mangold) und schleppt hin und wieder eine oder auch zwei hübsche Kundinnen ab. Alles ist leicht und unbeschwert, bis er sich tatsächlich verliebt: In Aischa, Tochter seines tiefreligiösen Chefs. Doch wenn er sie erobern will, muss er praktizierender Moslem werden. Er übt Rituale und Gebete. Dann stirbt die Weininger und hinterlässt Musa ihr Heurigenlokal inklusive Weinberge. Der Haken dabei: Musa kann das Erbe nur dann antreten, wenn er zum Christentum konvertiert. Eine letzte Boshaftigkeit der alten Wirtin, auch gegenüber ihrer treuen Geschäftsführerin Miri (urig: Katharina Strasser). Musa sitzt in der Zwickmühle. Wird er Moslem, verliert er das kleine Vermögen. Wird er Christ, verliert er Aischa. Also versucht er, beiden Religionen gerecht zu werden.
Man ahnt: Das muss im Chaos enden. Tut es auch. Doch Musa schleicht sich immer wieder davon und fällt auf die Füße. Das ist zwar unrealistisch, aber unterhaltsam – dank der authentischen Darsteller und der temporeichen Inszenierung von Sascha Bigler, Sohn von Christiane Hörbiger. Mit Schmäh und Schmackes serviert er seinen schwarzen Humor.