Ein Spiel um Schuld, Selbstbestimmung und Verantwortung
„Des Teufels General“ist heute Abend im Konzerthaus Ravensburg zu sehen
RAVENSBURG ( sz) - Carl Zuckmayers Stück „Des Teufels General“– ein Spiel um Schuld, Selbstbestimmung und Verantwortung – ist heute, Samstag, um 20 Uhr im Ravensburger Konzerthaus zu sehen. Bei der Inszenierung des Euro-Studios Landgraf unter Regisseur Klaus Kusenberg übernimmt Schauspieler Gerd Silberbauer die Titelrolle. Eine Einführung in das Stück gibt es bereits um 19.30 Uhr.
Zum Inhalt: Berlin, Spätherbst 1941. Zu Ehren einiger beurlaubter Front-Offiziere gibt Fliegergeneral Harras, der von der Gestapo verdächtigt wird, in die Sabotageaffäre um mysteriöse Abstürze von Kampfmaschinen verwickelt zu sein, in einem Berliner Restaurant eine Gesellschaft. Dabei scheut sich der Draufgänger nicht, das NS-Regime – unter anderem in Gestalt des NS-Kulturleiters Schmidt-Lausitz – zu düpieren. Nachdem Harras Bekanntschaft mit den Inhaftierungs- und Verhörmethoden der Gestapo gemacht hat, stellt ihm Schmidt-Lausitz ein Ultimatum: Innerhalb von zehn Tagen muss er herausfinden, wer der Urheber der Sabotageakte ist. Als die Abendblätter die Nachricht vom Flugzeugabsturz des jungen Oberst Eilers überbringen, der auch der Sabotage zum Opfer fiel, ist Harras bestürzt. Der Tod des Freundes zwingt ihn dazu, seine Verantwortung und Mitschuld anzuerkennen. In der Hoffnung, die Affäre mit Chefingenieur Oderbruch aufzuklären, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit – mit ungeahnten Folgen.
Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, stellte sich das von Carl Zuckmayer zwischen 1942 und 1945 verfasste Stück, das 1946 im Schauspielhaus Zürich mit Gustav Knuth in der Titelrolle uraufgeführt wurde, als größter Theatererfolg der Nachkriegsjahre heraus; allein zwischen 1947 und 1950 erlebte es insgesamt 3238 Aufführungen. Überall habe man Zuckmayers Auseinandersetzung mit Widerstand und Mitläufertum im Zweiten Weltkrieg lebhaft und kontrovers diskutiert.