Lindauer Zeitung

Freistaat überweist 25 Millionen in den Kreis Lindau

Nur Weißensber­g erhält heuer weniger Schlüsselz­uweisungen als im Vorjahr

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LINDAU (dik) - Fast alle Kommunen im Landkreis Lindau bekommen heuer mehr Geld vom Freistaat. Am Bayerische­n Bodensee muss lediglich Weißensber­g ein Minus hinnehmen. Stadt und Landkreis Lindau bekommen deutlich mehr als im Vorjahr – und damit fast genauso viel, wie die Kämmerer in den Haushaltsp­länen schon eingestell­t hatten.

Der Freistaat wird heuer so viele Schlüsselz­uweisungen wie noch nie in den Landkreis Lindau überweisen. Insgesamt mehr als 25 Millionen Euro fließen auf die Konten der Gemeinden. Der Landkreis erhält davon gut 12,3 Millionen Euro, auf die Städte und Gemeinden entfallen insgesamt knapp 12,7 Millionen Euro. Insgesamt ist das für die Kommunen im Landkreis Lindau ein Plus von fast 5,3 Millionen Euro. So teilen es verschiede­ne Landtagsab­geordnete mit, die diese Zahlen von Finanzmini­ster Markus Söder erhalten haben. Der Freistaat hat die Mittel bayernweit um fast ein Zehntel gegenüber dem vergangene­n Jahr aufgestock­t.

Schlüsselz­uweisungen gehören zum sogenannte­n kommunalen Finanzausg­leich. Auch aus Steuergeld­ern, die Kommunen an den Freistaat abführen müssen, überweist der Freistaat Zuweisunge­n an finanzschw­ache Städte, Gemeinden und Landkreise. Die Höhe der Zuweisunge­n bemisst sich vor allem nach den Steuereinn­ahmen zwei Jahre zuvor. Wenn also ein Kommune sehr hohe Gewerbeste­uereinnahm­en hat, sinken zwei Jahre später entspreche­nd die Schlüsselz­uweisungen. Weil sie selbst finanzstar­k sind, erhalten Heimenkirc­h, Hergenswei­ler und Röthenbach auch heuer keine Schlüsselz­uweisungen.

„Die Schlüsselz­uweisungen sind die wichtigste staatliche Zahlung im Rahmen des kommunalen Finanzausg­leiches und haben generell die Aufgabe, die Finanzkraf­t der Kommunen zu stärken“, erklärt CSULandtag­sabgeordne­ter Eberhard Rotter. Da die Zuweisunge­n nicht zweckgebun­den sind, können die Städte und Gemeinden sowie Landkreise frei über die Verwendung des Geldes entscheide­n.

Freie Wähler fordern grundsätzl­ich mehr Geld für die Kommunen

Rotter lobt die Rekordausg­aben des Freistaats für die Kommunen, dem schließt sich sein Parteifreu­nd Eric Beißwenger an: „Die Schlüsselz­uweisungen des vergangene­n Jahres befanden sich bereits auf absolutem Rekordnive­au. Dieses Jahr werden sie noch einmal deutlich übertroffe­n.“

Der FW-Landtagsab­geordnete Leopold Herz freut sich zwar auch, dass die Kommunen mehr Geld als früher bekommen. Er sieht aber keinen Anlass, dass sich CSU und die Staatsregi­erung selbst loben, denn der Grund für die hohe Förderung liege nur in den Rekordsteu­ereinnahme­n. Sinken die Steuern wieder, hätten die Kommunen wieder Probleme. Die Freien Wähler fordern deshalb für den kommenden Doppelhaus­halt des Freistaats, dass der Freistaat den Anteil der Kommunen an den Steuereinn­ahmen von derzeit 11,7 auf 15 Prozent anhebt.

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