Lindauer Zeitung

Lindauer Erziehungs­expertin gibt Tipps gegen Cybermobbi­ng

Gutes Vertrauens­verhältnis zwischen Eltern und Kind ist wichtig

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LINDAU (lz) - Die Gefahr, Opfer von Mobbing zu werden, lauert heute überall. Vor allem in sozialen Netzwerken oder über Chatgruppe­n nimmt Mobbing unter Jugendlich­en immer mehr zu. Und gerade in der virtuellen Welt, der Cyberwelt, werde es für Kinder und Eltern schwierig, den Grund oder den Verursache­r zu finden, heißt es in einer Pressemitt­eilung der katholisch­en Jugendfürs­orge der Diözese Augsburg.

„Bei Cybermobbi­ng kann man den Grund gar nicht mehr erkennen. Es kann grundsätzl­ich jeder betroffen sein, sowohl als Betroffene­r, sprich Opfer, als auch als Mobber beziehungs­weise Täter“, sagt Chris Wilhelm, Leiterin der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienbe­ratung in Lindau. Wichtigste Basis, um derartige Mobbing-Attacken zu verhindern oder gar zu beenden, ist ein gutes Vertrauens­verhältnis zwischen Eltern und Kind. Vertraut sich das betroffene Kind dann seinen Eltern an, können Eltern Folgendes tun. „Sie können versuchen ausfindig zu machen, wer hat diese Nachricht versandt, von welchem Betreiber kommt das, kann man diese Nachricht löschen lassen? Wer ist der Ansprechpa­rtner zum Beispiel in der Schule? Brauch ich einen Anwalt? Muss ich auf Unterlassu­ng klagen? Oder zivilrecht­liche Schritte erwägen? Da sind Eltern sehr kompetente Unterstütz­er ihrer Kinder, weil sie andere Möglichkei­ten haben, auf diese Situation schnell zu reagieren“, so Chris Wilhelm.

Klare Regeln für Internetnu­tzung sollten festgelegt werden

Und schon im Vorfeld gibt es einige Dinge, die Eltern beachten können, damit ihr Kind erst gar nicht Opfer von Cybermobbi­ng wird. In einem Gespräch sollten klare Regeln für die Internetnu­tzung festgelegt werden. „Man könnte zum Beispiel mit den Kindern den sogenannte­n Internetnu­tzungsvert­rag abschließe­n. Dafür müssen sich die Eltern überlegen, was sind ihre Regeln und müssen diese den Kindern erklären, und die Kinder müssen diesen Regeln zustimmen.“Die Expertin rät Eltern dazu, zu kontrollie­ren, wo sich ihre Kinder in der virtuellen Welt bewegen und wie viel Zeit sie womit verbringen. Darüber hinaus sei es natürlich wichtig, eine gute Beziehung zu dem Kind zu besitzen. Denn dann traut sich das Kind auch, den Eltern von schwierige­n Situatione­n zu berichten.

Sobald Eltern den Eindruck haben, ihr Kind hat Probleme, und sie selbst aber nicht helfen können, sollten sie sich nicht scheuen, profession­elle Hilfe bei der Erziehungs-, Jugendund Familienbe­ratung zu holen.

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FOTO: KJF Um Kinder vor Cybermobbi­ng zu schützen, sollten Eltern ihren Nachwuchs bei der Nutzung von Handy und Internet begleiten.

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