Eine LZ ist nicht genug
An der Grundschule in Aeschach ist die tägliche Zeitung ein heiß begehrtes Gut
LINDAU - Morgens ist sie an der Aeschacher Grundschule heiß begehrt: Die Lindauer Zeitung. Ein Exemplar hängt dort in der Leseecke, die für alle Schüler im Erdgeschoss zugänglich ist, an einem Zeitungsständer. „Eine zweite Zeitung wäre allerdings schon gut“, sagt Schulleiterin Gisela Schnell. Denn einige Schüler kommen morgens bereits fast eine halbe Stunde vor dem Unterricht in der Schule an. Und dann möchten alle Zeitung lesen.
Streit um das einzige LZ-Exemplar gibt es aber nicht, schließlich mag jeder einen anderen Teil am liebsten, und dann wird eben getauscht. Manche Schüler sehen sich die Zeitung auch zu zweit oder zu dritt an, stecken die Köpfe zusammen und kichern. „Mir gefallen die Comics am besten“, sagt Valentin Holzhey. Er liest die Zeitung aber meistens schon daheim am Frühstückstisch. In der Schule zeigt er seinen Freunden dann, welcher Artikel – oder welche Karikatur – ihn am meisten berührt oder belustigt hat. Die allermeisten Kinder kennen die Lindauer Zeitung schon von zu Hause. „Ich lese immer bei meiner Oma Zeitung“, erzählt zum Beispiel Melina.
Olympia war der Lese-Favorit
„Wenn mir eine Geschichte gefällt, dann lese ich sie sogar zweimal“, sagt die Drittklässlerin Mara Schulz. Am besten gefällt ihr die Kinderseite, die es immer samstags in der Lindauer Zeitung gibt. Ansonsten interessiert sie alles, was in Lindau und den umliegenden Gemeinden passiert.
So ähnlich geht es den meisten der Grundschüler. Und sie alle sind super informiert. Hauptthema am Montagmorgen sind die gefällten Bäume im Eichwaldbad. In den vergangenen Wochen haben die Grundschüler aber alle nach Korea geschaut. Denn da ist sich fast die gesamte dritte Klasse einig: Olympia war einfach cool. „Wir haben uns immer den Medaillenspiegel angeschaut“, erzählt Ezedine Azouz. Deswegen wissen auch alle ganz genau, wie viele Goldmedaillen die Deutschen in diesem Jahr gewonnen haben: „14!“, tönt es wie aus einem Mund.
„Wenn mir eine Geschichte gefällt, dann lese ich sie sogar zweimal“, sagt die Drittklässlerin Mara Schulz