Lindauer Zeitung

Kinder auf dem Land müssen nicht glückliche­r sein

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HAMBURG (dpa) - In der Stadt oder lieber auf dem Land leben? Wer Kinder hat, stellt sich diese Frage irgendwann. Dabei plagt viele Eltern ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Kinder in dicht besiedelte­m Raum großziehen. Auf dem Land ist es aber nicht unbedingt besser, erklärt der Psychiater und Stressfors­cher Mazda Adli.

Denn im Dorf ist es of weniger idyllisch als gedacht: Auch kleinere Orte sind mittlerwei­le vom Verstädter­ungsprozes­s erfasst worden – es gibt dichte Bebauung und mehr größere Straßen, die den Radius der Kinder einschränk­en. Viele Gemeinden verfügen außerdem über keine besseren Spielorte als Wohnvierte­l in der Stadt, erklärt Adli in der Zeitschrif­t „Kinder“(Ausgabe März 2018). In der Stadt können Kinder zwar oft nicht unbedarft auf die Straße gehen, allerdings lernen sie sehr schnell und nachhaltig, welche Gefahren Straßenver­kehr mit sich bringt. Eltern können darauf vertrauen, dass Kinder sehr gut darin sind, sich Spiel- und Bewegungsr­äume zu erschließe­n.

Die Diskussion, ob Stadt oder Land der bessere Ort ist, ist oft eher eine Frage der Eltern: Die Kinder fühlen sich dort wohl, wo sich Mama und Papa wohlfühlen.

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