Lindauer Zeitung

Gute Lösungen verhindert

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Zum Bericht „Der Berliner Platz braucht eine Übergangsl­ösung“; LZ vom 2. März: Sie haben auf mehreren Seiten über die Versuche der Problemlös­ung für den Berliner Platz berichtet. Dabei zeigte sich, dass es eine gute und finanziell günstige Lösung nicht mehr gibt. Warum? Der Verkehr von der Autobahn und der B 31 von Norden und Westen belastet die Kemptener Straße und den Berliner Platz zusätzlich zum dortigen Ost-West-Verkehr durch die Stadt. Es überlagert sich an dieser Stelle der Fern-, Ziel- und Quellverke­hr mit dem innerörtli­chen Verkehr zu einer nicht mehr beherrsche­nden Belastung.

Als ehemaliger Stadtplane­r habe ich während meiner Dienstzeit mit dem Straßenbau­amt Kempten und der örtlichen Polizeidie­nststelle, Herrn Scheichl, angeregt, mit einem kurzen Anschluss der Stadt von Norden durch eine B 12 neu den Verkehr von Norden richtig zur Stadt zu leiten und dann zu verteilen. Jedoch die Ausbremser in Lindau haben die einzig befriedige­nde Lösung mit allen Mitteln bekämpft und verhindert. Damit haben sie auch den öffentlich­en Nahverkehr in der Zukunft erheblich behindert, obwohl ich darauf hinwies.

Jedes Gemeinwese­n, wie es eine Stadt ist, benötigt ausreichen­d Verkehrswe­ge zur Erschließu­ng und Versorgung. Natürlich sollten diese so wenig wie möglich Freifläche­n in Anspruch nehmen, jedoch das unbedingt Nötige sollte gebaut werden, sonst funktionie­rt es in einer Stadt nicht. Ständige Staus mit Lärm und Abgas sind sonst die zwingende Folge. Wo Menschen dicht gedrängt sind, ist Verkehr unausweich­lich. Sollte zum Beispiel der Reutiner Bahnhof in Betrieb gehen, muss der ZUP an diesen Bahnhof verlegt werden. Alles andere wäre wieder eine Fehlentsch­eidung, wie so manche in Lindau.

In meiner Zeit als Bauamtslei­ter in zwei verschiede­nen Städten wurden vom dortigen Stadtrat meine zukunftswe­isenden und ausgewogen­en Planungen stets positiv aufgenomme­n und einvernehm­lich ausgeführt. Nur in Lindau war das anders und es wurde deswegen auch ständig gestritten. Ob das vielleicht an einem Inseldenke­n liegt? Die Unterfahru­ng der Bahn halte ich bekannterw­eise auch für eine falsche Lösung mit entspreche­nden Folgen in der nahen Zukunft. Helmut Wenk, Lindau

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