Klinikbeschäftigte wollen demonstrieren
Verdi ruft zur aktiver Frühstückspause auf – Zeichen an Aufsichtsrat der Asklepios Klinik Lindau
LINDAU (lz) - Mit Aktionen in Krankenhäusern wollen die Klinikbeschäftigten derzeit bundesweit zeigen, wie groß der Handlungsdruck ist und wie dringend zusätzliche Stellen in den Krankenhäusern geschaffen werden müssen, um das vorhandene Personal zu entlasten. Auch in der Lindauer Asklepios Klinik wollen sich Mitarbeiter des Krankenhauses im Rahmen einer aktiven Frühstückspause vor der Klinik am heutigen Donnerstag, 15. März, ab 9.30 Uhr an der Aktion beteiligen und ein Zeichen setzen. Die Aktion sei passend zu der in der Klinik stattfindenden Aufsichtsratssitzung geplant, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.
„Die Arbeitgeber müssen endlich einsehen, dass die Kliniken nur deshalb noch einigermaßen funktionieren, weil die Beschäftigten bis an die Belastungsgrenze gehen und mit individuellem Engagement versuchen auszugleichen, was an Personal fehlt“, teilt Uschi Zwick, zuständige Gewerkschaftssekretärin für den Krankenhausbereich im Verdi Bezirk Allgäu mit. „Das macht auf Dauer krank. Schon jetzt sind die Krankenstände gerade in Pflegeberufen enorm hoch. Die Kliniken fahren auf Verschleiß. Statt auf Problemlösungen, setzt man auf Gewinn und Erlös. Die Kolleginnen und Kollegen lässt man lieber mit dem Spagat zwischen dünner Besetzung und den Bedürfnissen der Patienten, allein“, wird Zwick weiter zitiert.
Verdi: An der Klinik ist die Belastungsgrenze erreicht
Dass speziell in der Asklepios Klinik in Lindau im Jahr 2017 sehr viele Gefährdungsanzeigen von Beschäftigten eingegangen seien, zeige laut Verdi, dass auch hier die Belastungsgrenze erreicht sei und dringend etwas zur Entlastung passieren müsse. Mit den Aktionen wollen die Beschäftigten ebenfalls ein Signal an die Politik senden. Diese müsse endlich verbindliche Vorgaben für die Personalausstattung in den Krankenhäusern einführen, statt mit Untergrenzen für einige wenige Bereiche Scheinlösungen zu schaffen. „Es muss nicht nur mehr Geld ins System, sondern es muss vor allen Dingen bei der Pflege ankommen“, so Uschi Zwick.