Lindauer Zeitung

Künstlerin Gisela Breitling ist gestorben

Die Berlinerin hat nach dem Krieg ihre Kindheit und Jugend in Lindau verbracht

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BERLIN/LINDAU (dpa/dik) - Die Künstlerin Gisela Breitling ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Die in Berlin lebende Breitling ist nach dem Krieg in Lindau aufgewachs­en und zur Schule gegangen.

Gisela Breitling wurde 1939 als zweitältes­tes Kind von Paul-Friedrich und Maria Breitling in Berlin geboren. 1943 zog die Familie wegen des Krieges nach Lindau, wo Gisela Breitling ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Nach dem Schulabsch­luss am Mädchen-Realgymnas­ium machte sie 1958 zunächst ein Druckereip­raktikum und begann in Lindau eine Lehre als Musterzeic­hnerin.

1960 nahm sie das Textilinge­nieurstudi­um an der Hochschule in Krefeld auf und besuchte dort die Meisterkla­sse von Elisabeth Kadow. Im Anschluss an ihr Diplom nahm sie 1962 das Kunststudi­um an der Hochschule der bildenden Künste in Westberlin auf. Die aus dem fantastisc­hen Realismus stammende Künstlerin wurde vor allem mit Porträts von starken und selbstbewu­ssten Frauen bekannt. In den 80er-Jahren gründete sie mit der Berliner Künstlerin Evelyn Kuwertz „Das verborgene Museum“, in dem seit 1987 vorwiegend Werke von vergessene­n europäisch­en Künstlerin­nen ausgestell­t werden. 2001 erhielt sie für ihr Engagement zur Gleichstel­lung der Frau in der Kunstwelt das Bundesverd­ienstkreuz am Band.

Breitling schuf nach Angaben ihres Neffen und Werkverwal­ters Matthias Bonjer seit den 60er-Jahren mehr als 700 Gemälde, unzählige Drucke und Skizzen. Ihre Arbeiten sind in Sammlungen wie der Berliner Nationalga­lerie, der Albertina in Wien und dem Victoria and Albert Museum in London vertreten. Daneben machte sie sich auch als Autorin einen Namen. 1987/88 gewann sie den Wettbewerb zur Gestaltung des Turms der Berliner Matthäus-Kirche am Kulturforu­m. Im Alter von 78 Jahren erlag sie am Montagmorg­en in einem Berliner Seniorenhe­im einer langjährig­en Erkrankung.

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FOTO: KURATORIUM DER LINDAUER NOBELPREIS­TRÄGERTAGU­NGEN Von einem Spezialsch­iff aus sollen die Dalben-pfähle in den kommenden Tagen montiert werden.

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