Mannsbilder
Der bayrische Mensch kommt bekanntlich mit einer fest gefügten Meinung auf die Welt. Politisch wird diese Meinung in dem gesegneten Landstrich, in dem der bayrische Mensch leben darf, von der CSU vertreten. Dort, wo die Christsozialen regieren, heißen Männer Mannsbilder, weil sie ein geradezu phänotypisches Bild von einem Mann abgeben. Während andere deutsche Stämme zum Sektierertum neigen und in grüblerischer Gedankentiefe verharren, spricht der Bayer frei aus, was Sache ist. Also haben Horst Seehofer und sein bester Freund Markus Söder unisono festgestellt: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“Punkt. Ebenso einig sind sich die beiden Regenten, dass die Betreiber dieser Religion, also die Muslime, sehr wohl zu Deutschland gehören. Es bedarf schon einer gehörigen Portion bösen Willens, darin einen Widerspruch zu sehen.
Der neue bayerische Ministerpräsident und sein Vorgänger, der als Leiter des innovativen deutschen Heimatmuseums eine neue Herausforderung gefunden hat, geben auch unumwunden zu, dass die Frauen zu Deutschland gehören. Als Gebärerinnen weiterer bayrischer Prachtburschen sind sie geradezu unverzichtbar. Ob die Frauen auch zur CSU gehören, ist dagegen eine ganz andere Sache, speziell was maßgebliche Posten bei den Christsozialen angeht. Auch da sind sich Ayatollah Söder und Großmufti Seehofer, der im Nebenberuf einen unterirdischen Bahnhof leitet, einig: In Führungspositionen geht nichts über ein gestandenes bayrisches Mannsbild. Es reicht, dass sie sich täglich mit Mutti abmühen müssen. (hü)