Bahnhof war schon immer ein Treffpunkt
Zum Artikel „Brennpunkt Bahnhof“(28.3.): Ich finde es absolut unerhört, dass die Situation am Bahnhof angeblich nur die Schuld der Asylbewerber sein soll, und natürlich auch noch die der dunkelhäutigen Afrikaner. Seit Jahren, schon als noch kein einziger Flüchtling in Sicht war, hole ich meine Töchter abends vom Bahnhof ab. Das war schon immer der Treffpunkt von zwielichtigen Gestalten, Säufern und sonstigem Gelichter. Aber natürlich ist das etwas anderes, das waren ja „unsere“Leute, da ist das ja nicht so schlimm. Nun auf einmal kommt alles von den Asylbewerbern. Blödsinn!
Ich wohne selbst am Weg der Asylbewerber zwischen Erstaufnahmeeinrichtung und Stadt, und ich hatte, abgesehen von kleineren Lärmproblemen, noch nie, nein noch nie Ärger mit den Flüchtlingen. Eher im Gegenteil. Ich habe sie als hilfsbereit und mitteilsam kennengelernt.
Ich bin in Sigmaringen geboren und aufgewachsen, aber ich schäme mich für die Art und Weise, wie die Flüchtlinge hier oft dargestellt werden, nur weil es ein paar darunter gibt (wie überall), die kriminell sind (und selbstverständlich bestraft oder abgeschoben werden sollten). Die meisten Asylbewerber sind völlig in Ordnung und froh und dankbar, hier bei uns in Sicherheit zu sein. Tanja Kummerow, Sigmaringen
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