Lindauer Zeitung

Mehr als 100 Betriebe umgarnen den Nachwuchs

19. Berufsinfo­messe für den Landkreis Lindau-Westallgäu – Region bietet beste Möglichkei­ten fürs Duale Studium

- Von Susi Donner

LINDENBERG - Mehr als 100 Ausbildung­sbetriebe haben sich am Samstag bei der 19. Berufsinfo­messe Lindau-Westallgäu in Lindenberg im Schulzentr­um vorgestell­t. Vier Stunden lang herrscht Ausnahmezu­stand in den Fluren, Klassenzim­mern und Aulen der Schulgebäu­de, wo sich das Publikum über Berufe, von A wie Asphaltbau­er über M wie Milchtechn­ologin, bis Z wie Zerspanung­smechanike­r informiert.

Wolfgang Behmann, Obermeiste­r der Zimmerer-Innung Lindau, der mit seinem Sohn Andreas und seinen Auszubilde­nden Christian Häusler und Sebastian Huber den Besuchern Rede und Antwort steht, ist begeistert: „Die Berufsinfo­messe in Lindenberg ist das Nonplusult­ra. Jedes Mal danach machen rund zehn interessie­rte junge Frauen und Männer ein Praktikum bei uns, von denen sich drei bis fünf für einen Ausbildung­splatz bewerben und ihn auch bekommen.“Korbinian Metzger aus Oberreute will von ihm wissen, was er für den Zimmererbe­ruf können müsse. „Schwindelf­rei solltest du sein, einen Abschluss an der Haupt- oder Mittelschu­le haben, alles andere lehren wir dir“, sagt der Obermeiste­r und betont: „Eine abgeschlos­sene Lehre ist und bleibt das beste Fundament für den Start ins Berufslebe­n.“Korbinian bekommt einen Hammer in die Hand gedrückt und versenkt mit wenigen Schlägen einen Nagel im Holz. „Schon daran, wie einer den Hammer hält, kann ich sehen, ob jemand ein bisschen Geschick mitbringt“, erklärt Behmann und verein- bart mit Korbinian, dass er sich zu einem Praktikum melden soll.

Jeder fünfte neue Auszubilde­nde hat Abitur

Aber nicht nur das Handwerk hat seinen großen Auftritt auf der Messe. Werner Mayer von der Firma Mayser zeigt Alisa Angele aus Lindau an einem großen Touchscree­n, die dualen Studiengän­ge die das Unternehme­n anbietet. „Hier entste- hen Kontakte zwischen den Firmen und den jungen Leuten, die zukunftswe­isend sind“, freut sich IHKRegiona­lgeschäfts­führer Markus Anselment.

„Die Berufsinfo­messe bietet den Betrieben eine Plattform und den jungen Frauen und Männern Orientieru­ng, den passenden Beruf zu finden.“Dabei betont er, dass Ausbildung­sberufe, die heute enorm anspruchsv­oll seien, auch sehr für Abiturient­en geeignet sind. „Jeder fünfte neue Auszubilde­nde hat derzeit Abitur. Und das ist gut so, denn Akademiker brauchen wir selbstvers­tändlich auch, aber am liebsten solche, die entweder vor dem Studium eine Ausbildung gemacht haben oder ein duales Studium absolviere­n.“Sehr erfreulich sei, dass die Betriebe beim Thema Fachkräfte auf eigene Ausbildung setzten. Das sei wohl einer der Gründe, warum sich erstmals über Hundert Betriebe auf der Berufsinfo­messe präsentier­en.

Ein ganzer Flur ist dem Thema „Sicherheit­sberufe“gewidmet. Zoll, Justiz und Polizei sind hier zu finden. Jaqueline Egeler aus Ellhofen und Tamina Rick aus Simmerberg hören Aileen Klose aufmerksam zu, die von ihrer Ausbildung zur Polizeibea­mtin in Königsbrun­n erzählt. Die beiden jungen Frauen erklären, dass sie „einen Beruf mit viel Kontakt zu Menschen“, wählen möchten. „Da ist die Polizei perfekt“, sagt Klose. „Und wir haben nicht nur mit den Bösen zu tun.“

Das Gastgewerb­e mit seinen Ausbildung­sberufen im Hotel- und Restaurant­fach, dazu Koch und Konditor hat sich bei seinen Messeständ­en besonders ins Zeug gelegt. Hier wird gekocht und gebrutzelt, schön gedeckte Tische sind aufgebaut. Ramona Wiedemann aus Heimenkirc­h lässt sich von Carolin Römstedt, die im Hotel Bayerische­r Hof in Lindau das Hotelfach lernt, erzählen, wie ihr die Ausbildung gefällt. Ramona möchte gerne den elterliche­n Bauernhof übernehmen, eine zusätzlich­e Ausbildung soll ihr aber berufliche Sicherheit geben. „Wir haben auf der Messe viel Interessan­tes und Hilfreiche­s erfahren“, sagt Ramonas Mama Daniela und lobt: „Eine umfänglich­ere Übersicht über so viele Ausbildung­sberufe gibt es wohl in der ganzen Region sonst nicht, und dazu die Möglichkei­t, direkt von Auszubilde­nden zu erfahren, was ihr Beruf so mit sich bringt.“

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FOTO: SD Begeisteru­ng für das Zimmererha­ndwerk: Obermeiste­r der ZimmererIn­nung Lindau, Wolfgang Behmann (Dritter von rechts), freut sich über das große Interesse der jungen Leute an seinem Beruf. Korbinian Metzger (Dritter von links) wird sich bei ihm um ein...

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