BRK will Feuerwehrhaus in Weiler kaufen
Gemeinde soll für die Wehr neues Gerätehaus bauen - FFW lehnt das „kategorisch“ab
WEILER - Das BRK möchte das Feuerwehrhaus in Weiler kaufen und für die örtlichen Gemeinschaften nutzen. In einem zweiseitigen Brief an die Gemeinde begründet deren Vertreter Michael Weiß das Ansinnen mit der Raumnot des BRK in Weiler. Die Feuerwehr lehnt den Vorschlag allerdings kategorisch ab. Er entbehre „jeglicher Realität“, so Kommandant Roland Schlechta. Der Gemeinderat hat den Antrag des BRK denn auch einstimmig abgelehnt.
Feuerwehr und BRK sind in Weiler in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht. Vor allem das BRK leidet unter Platzmangel. Zudem läuft dessen Nutzungsvertrag mit der Gemeinde im Jahr 2022 aus. Seit vielen Jahren ist ein Neubau für die Gemeinschaften ein Thema – dazu gehören unter anderem die Bereitschaft, Wasserwacht und Jugendgruppen. Als Alternative hat Michael Weiß jetzt der Gemeinde vorgeschlagen, ihr das Feuerwehrhaus abzukaufen. Es sei gut für die heutigen Anforderungen des BRK geeignet und könne mit „sehr überschaubarem Finanzaufwand“zu einem Standort für das BRK umgebaut werden.
Als Lösung für die Wehr schlägt Weiß einen gemeinsamen Neubau mit dem Bauhof vor. In die Zukunft gedacht könne so ein Haus dem Brandschutz der gesamten Marktgemeinde dienen. Als Standort dafür bringt Weiß die Hammermühle in Richtung Ellhofen Moos ins Gespräch.
Aus dem Vorschlag von Michael Weiß wird aber wohl nichts. Sowohl den Auszug aus dem Feuerwehrhaus als auch den vorgeschlagenen neuen Standort lehnt die Feuerwehr „kategorisch“ab. Kommandant Roland Schlechta verweist in einer Stellungnahme an die Gemeinde auf den erst erfolgten Um- und Ausbau des Gebäudes. Dabei habe die Wehr erhebliche Mittel eingebracht und 8000 Stunden Arbeit geleistet. Das Haus sei jetzt geeignet, die „Pflichtaufgabe Feuerwehr für die nächsten Jahrzehnte zu erfüllen.“Lediglich die Spinde in der Fahrzeughalle entsprächen nicht mehr den aktuellen Vorgaben. Um das Problem zu lösen, schlägt der Kommandant seinerseits einen Auszug des BRK aus dem Gebäude vor. Dann könnten dort kostengünstig getrennte Umkleiden für Frauen und Männer und eine Anhängergarage geschaffen werden. Schlechta verweist zudem auf die Lage der Hammermühle „am entgegengelegenen“Rand des Ortes. Durch eine Verlegung des Feuerwehrhauses dortin könne die Wehr die gesetzlich geforderte Hilfsfrist nicht mehr einhalten. Dagegen sei die jetzige Lage des Hauses ideal – Feuerwehrler könnten es auch zu Fuß und mit dem Rad schnell erreichen.
Verwaltung und Räte folgten der Argumentation der Feuerwehr. Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph machte deutlich, dass die Gemeinde mit einem Verkauf die Eigenleistungen der Wehr bei dem Um- und Ausbau des Hauses und die dafür bereitgestellten Finanzmittel „konterkarieren“würde.