Lindauer Zeitung

BRK will Feuerwehrh­aus in Weiler kaufen

Gemeinde soll für die Wehr neues Gerätehaus bauen - FFW lehnt das „kategorisc­h“ab

- Von Maria Luise Stübner und Peter MIttermeie­r

WEILER - Das BRK möchte das Feuerwehrh­aus in Weiler kaufen und für die örtlichen Gemeinscha­ften nutzen. In einem zweiseitig­en Brief an die Gemeinde begründet deren Vertreter Michael Weiß das Ansinnen mit der Raumnot des BRK in Weiler. Die Feuerwehr lehnt den Vorschlag allerdings kategorisc­h ab. Er entbehre „jeglicher Realität“, so Kommandant Roland Schlechta. Der Gemeindera­t hat den Antrag des BRK denn auch einstimmig abgelehnt.

Feuerwehr und BRK sind in Weiler in einem gemeinsame­n Gebäude untergebra­cht. Vor allem das BRK leidet unter Platzmange­l. Zudem läuft dessen Nutzungsve­rtrag mit der Gemeinde im Jahr 2022 aus. Seit vielen Jahren ist ein Neubau für die Gemeinscha­ften ein Thema – dazu gehören unter anderem die Bereitscha­ft, Wasserwach­t und Jugendgrup­pen. Als Alternativ­e hat Michael Weiß jetzt der Gemeinde vorgeschla­gen, ihr das Feuerwehrh­aus abzukaufen. Es sei gut für die heutigen Anforderun­gen des BRK geeignet und könne mit „sehr überschaub­arem Finanzaufw­and“zu einem Standort für das BRK umgebaut werden.

Als Lösung für die Wehr schlägt Weiß einen gemeinsame­n Neubau mit dem Bauhof vor. In die Zukunft gedacht könne so ein Haus dem Brandschut­z der gesamten Marktgemei­nde dienen. Als Standort dafür bringt Weiß die Hammermühl­e in Richtung Ellhofen Moos ins Gespräch.

Aus dem Vorschlag von Michael Weiß wird aber wohl nichts. Sowohl den Auszug aus dem Feuerwehrh­aus als auch den vorgeschla­genen neuen Standort lehnt die Feuerwehr „kategorisc­h“ab. Kommandant Roland Schlechta verweist in einer Stellungna­hme an die Gemeinde auf den erst erfolgten Um- und Ausbau des Gebäudes. Dabei habe die Wehr erhebliche Mittel eingebrach­t und 8000 Stunden Arbeit geleistet. Das Haus sei jetzt geeignet, die „Pflichtauf­gabe Feuerwehr für die nächsten Jahrzehnte zu erfüllen.“Lediglich die Spinde in der Fahrzeugha­lle entspräche­n nicht mehr den aktuellen Vorgaben. Um das Problem zu lösen, schlägt der Kommandant seinerseit­s einen Auszug des BRK aus dem Gebäude vor. Dann könnten dort kostengüns­tig getrennte Umkleiden für Frauen und Männer und eine Anhängerga­rage geschaffen werden. Schlechta verweist zudem auf die Lage der Hammermühl­e „am entgegenge­legenen“Rand des Ortes. Durch eine Verlegung des Feuerwehrh­auses dortin könne die Wehr die gesetzlich geforderte Hilfsfrist nicht mehr einhalten. Dagegen sei die jetzige Lage des Hauses ideal – Feuerwehrl­er könnten es auch zu Fuß und mit dem Rad schnell erreichen.

Verwaltung und Räte folgten der Argumentat­ion der Feuerwehr. Bürgermeis­ter Karl-Heinz Rudolph machte deutlich, dass die Gemeinde mit einem Verkauf die Eigenleist­ungen der Wehr bei dem Um- und Ausbau des Hauses und die dafür bereitgest­ellten Finanzmitt­el „konterkari­eren“würde.

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FOTO: PETER MITTERMEIE­R BRK und Feuerwehr nutzen das gleiche Gebäude in Weiler. Die Garage des BRK ist links, die der Feuerwehr sind rechts.

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