Klänge, die zum Himmel steigen
Lindauer Vokalensemble bezaubert Publikum in der Aeschacher St. Ludwig Kirche – Geistliche Musik aus vier Jahrhunderten
LINDAU (chli) - Geistliche Musik aus vier Jahrhunderten hat das Lindauer Vokalensemble kürzlich in der Aeschacher St. Ludwig Kirche präsentiert. Unter der Leitung von Jörg Heide brachte der harmonisch aufeinander eingestimmte Chor Musik vom 17. bis zum 21. Jahrhundert zum Besten. An der Orgel komplettierte Günther Fetz mit Werken von Buxtehude, Bach und einer eigenen Komposition das erbauliche Konzert mit dem treffenden Titel „Contemplatio“- in diesem Fall eine meditative, musikalische Betrachtung.
Schon die ersten Töne des „O Quam gloriosum“von Tomas Luis de Victoria zeigten, was für ein Konzert es werden würde: verzaubernd, mit Tönen, die zum Himmel steigen. Sei es der flehentliche Wunsch der Menschen, von Gott erhört zu werden oder aber die Hoffnung auf Erlösung und Frieden – stimmgewaltig wies das Vokalensemble den Weg und rührte an mit klaren, reinen Klängen in all den, die Jahrhunderte überdauernden Werken.
Geborgen in den Harmonien
Mit „Angel Song II“des zeitgenössischen englischen Komponisten Will Todd verließ der Chor die „alte Welt“. Das Werk bildete eine sphärische Klangwolke, in die eine sanfte Melodie eingebunden wurde; erst nur Sopran und Alt, dann kräftiger und an wandelnde Mönche in heiligen Hallen gemahnende Tenor- und Bass-Weisen. Zu den himmlischen Klängen der Todd’schen Sphärenmusik passte so auch bestens die Improvisation „Kosmosmusik“des Organisten Günther Fetz, die gleich darauf mit vibrierenden Klängen einsetzte und einen weiten Raum beschwor, in dem die Töne schwingen konnten, teilweise auch den Raum durchsprangen, kurz aufleuchteten, um dann wieder eins zu werden im großen Ganzen. Galaxien entstanden, gewaltig und unberechenbar, verglühten, während die Orgel letztlich geburtsverkündend ausklang.
Versöhnend und melodiös einschmeichelnd dann das „Gott hat befohlen all seinen Engeln“des deutschen Komponisten Alwin M. Schronen, Gänsehaut erzeugende Wohlklänge zum Abschluss mit Alexander L’Estranges Werken, die den Zuhörern das Gefühl vermittelten, sich getrost diesen Klängen anzuvertrauen, in diesen Harmonien geborgen zu sein.