Ein Land zwischen Erinnerung und Zukunftsangst
Die Autorin Lena Gorelik liest in der Villa Lindenhof aus ihrem Buch „Putin und ich“
LINDAU (lz) - Lena Gorelik liest am Donnerstag, 10. Mai, ab 19.30 Uhr, in der Villa Lindenhof aus ihrem Buch „Putin und ich“.
Ein zerrissenes Land, zwischen Erinnerungen und Zukunftsängsten, über all dem thront einer: Wladimir Putin. Lena Gorelik, Autorin zahlreicher Romane, unter anderem „Die Listensammlerin" und „Mehr schwarz als lila", gebürtige Petersburgerin, hat sich auf die Reise nach Russland gemacht, um nach verlorenen Heimatgefühlen, einer Hoffnung auf Demokratie und dem Geist Putins zu suchen. Daraus entstanden ist eine Geschichte, die zwischen den Welten spielt, heißt es in einer Ankündigung.
Wenn man an Russland denke, dann ist da Wodka, und da ist Putin, und da ist es kalt, und manchmal ist es auch alles zusammen: Der eiskalte Putin, der Wodka trinkt zum Beispiel. Wenn Gorelik an Russland denke, dann ist da dieser Geruch, der einem entgegen strömt, wenn man mit der Rolltreppe in die tiefste Metrostation der Welt fährt, dann sind da Bücher und Worte über Liebe, Gitarrenklänge, und Putin ist da auch. Gorelik, die in Russland aufgewachsen ist und immer wieder dorthin zurückfährt, liest aus Reportagen und Essays über dieses Land und erzählt damit dieses Land: Was es einmal war, und was es zu sein versucht. Und über die Menschen, die sich in dem Dazwischen am Leben versuchen. Gorelik wurde im Jahr 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Mit ihrem Debütroman „Meine weißen Nächte“(2004) wurde sie als Entdeckung gefeiert, mit „Hochzeit in Jerusalem“ (2007) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr Roman „Die Listensammlerin“(2013) wurde mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. 2015 erschien „Null bis unendlich“, 2017 der Coning-of-Age Roman „Mehr schwarz als lila", mit dem sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert ist.