Lindauer haben jetzt zweiten Wertstoffhof
Nach dem Umbau der Müllumladestation darf dort auch Wiederverwertbares entsorgt werden
LINDAU - Wer als Berufstätiger seine wiederverwertbaren Abfälle in den Lindauer Wertstoffhof bringen will, der kennt das Dilemma: Sowohl am Freitagnachmittag als auch am Samstagvormittag ist dort oftmals Stau angesagt. Das dürfte sich jetzt entspannen. Denn der Kemptener Abfallzweckverband ZAK hat auf dem Areal der Müllumladestation an der Bösenreutiner Steig jetzt einen zweiten Wertstoffhof für die Stadt Lindau aufgebaut. Das hat sich der ZAK alles in allem knapp 700 000 Euro kosten lassen.
ZAK-Mitarbeiter Andreas Breuer ist ganz froh, dass dieses „komplizierte Verlade-System“in der Müllumladestation im Osten Lindaus ein Ende hat. Die alte Verfahr- und Sortieranlage wurde zurückgebaut, schilderte Breuer in der jüngsten ZAK-Sitzung. Im Zuge des Umbaus wurden zwei neue Anlieferbunker geschaffen. Nun können auch größere Lastwagen die Müllumladestation anfahren und die Abfälle weiter nach Kempten transportieren: „Damit fahren künftig insgesamt weniger Lkw“, was auch weniger Umweltbelastung bedeute, freut sich Breuer.
Der einzige Wermutstropfen beim Umbau sei der Zeitplan gewesen: Weil die Bauarbeiten an den Zufahrtswegen etwas länger dauerten, „waren wir fürs Asphaltieren im Winter einen Tag zu spät dran“, schilderte der ZAK-Mann. Deswegen konnte die Müllumladestation erst in den zurückliegenden Wochen fertiggestellt werden.
Mit deren Wiedereröffnung haben die Lindauer jetzt aber einen zweiten Wertstoffhof im Stadtgebiet. Schon vor drei Jahren hatten Verbandsräte immer wieder kritisiert, dass der Lindauer Wertstoffhof in der Robert-Bosch-Straße viel zu klein ist für den riesigen Andrang der Bürger. Zwar hatten die ZAK-Verantwortlichen reagiert, indem sie Fahrzeuge mit Anhängern voll Sperrmüll an die Bösenreutiner Steig weiterschickten und den Wertstoffhof mittwochs und freitags bereits am Vormittag öffnen. Für Berufstätige heißt es meistens dennoch „auf ins Gedränge“.
Das soll sich jetzt ändern. Im Zuge des Umbaus, für den der ZAK unterm Strich 695 000 Euro ausgibt, ist jetzt an der Bösenreutiner Steig einen offiziellen zweiten Lindauer Wertstoffhof. Für Schrott, Altholz und Bauschutt wurden dort Anliefermöglichkeiten geschaffen. Auch Sperrmüll und die grünen Wertstoffsäcke mit Kunststoffverpackungen und Blechdosen dürfen die Bürger dorthin bringen. Zudem gibt es auf dem Areal an der Bösenreutiner Steig Container für alle recycelbaren Abfälle, die üblicherweise an den Wertstoffinseln entsorgt werden dürfen, also beispielsweise Altpapier und Glas.
Werktags ab 7.30 Uhr geöffnet
Ein weiterer Vorteil des neuen Wertstoffhofs sind in den Augen der ZAKVerantwortlichen die deutlich längeren Öffnungszeiten: An der Bösenreutiner Steig können die Bürger ihre wiederverwertbaren Abfälle montags bis freitags von 7.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr abliefern, zudem samstags von 9 bis 12 Uhr. Nur Elektroschrott, alte Kühlschränke und Fernsehgeräte sowie Problemabfälle werden weiterhin nur im Wertstoffhof in der Robert-BoschStraße angenommen.