Lindauer Zeitung

Kohnen wirft CSU „populistis­ches Spiel“vor

Landtagswa­hl in Bayern sei auch eine Abstimmung über die Zukunft Europas

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WEIDEN (lby) - Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen hat die CSU wegen deren Asylpoliti­k heftig attackiert und ihr Populismus, Verantwort­ungslosigk­eit, eine Spaltung der Gesellscha­ft und eine Gefährdung Europas vorgeworfe­n. Die CSU betreibe ein „schmutzige­s, populistis­ches Spiel für die vermeintli­ch schnelle Wählerstim­me“, kritisiert­e Kohnen am Samstag auf einem Landespart­eitag in Weiden.

In einer kämpferisc­hen Rede erklärte sie die bayerische Landtagswa­hl am 14. Oktober zur Abstimmung nicht nur über den Zusammenha­lt in Bayern, sondern auch über die Zukunft Europas: Die CSU wolle Grenzen und Schlagbäum­e hochziehen, zum Schaden Bayerns, der heimischen Wirtschaft und der Menschen. „Das ist nicht mein Bayern, das ist nicht unser Bayern“, betonte Kohnen. Die SPD stehe anders als die CSU zu einem geeinten Europa und zur Freizügigk­eit, „die werden wir niemals aufgeben“. „Wir stehen für Zusammenha­lt statt Spaltung“, rief Kohnen unter großem Jubel von rund 300 Delegierte­n.

Kohnen warf Ministerpr­äsident Markus Söder, Bundesinne­nminister Horst Seehofer und CSU-Landes- gruppenche­f Alexander Dobrindt vor, aus egoistisch­en Motiven alles aufs Spiel zu setzen, um die Koalition zu sprengen. „Es geht denen nicht mehr um das Land, es geht denen nur noch um die Macht und das eigene Ego“, kritisiert­e sie und warf der CSU-Spitze vor, in der Asylpoliti­k Angst zu schüren: „Die einzige Bedrohung für unseren Rechtsstaa­t sind konservati­ve Politiker, die behaupten, dass Recht und Ordnung wiederherg­estellt werden müssten.“Bundesinne­nminister und CSUChef Horst Seehofer will Migranten an der Grenze zurückweis­en lassen, die schon in einem anderen EU-Land Asyl beantragt haben.

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FOTO: DPA Natascha Kohnen

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