Lindauer Zeitung

Bodenseefi­sch trifft Mittelmeer

Bei „Fisch und Mehr“genießen zahlreiche Besucher auf dem Lindenplat­z Meeresspez­ialitäten

- Von Isabel Kubeth de Placido

WASSERBURG - Wieder einmal hat sich bei „Fisch und Mehr“der Wasserburg­er Lindenplat­z in ein riesiges Fischresta­urant verwandelt, in dem die Wasserburg­er Gastronome­n gezeigt haben, was sich aus Fisch alles machen lässt. Die zahlreiche­n Besucher, die schon ab dem Nachmittag die Plätze gefüllt haben, waren zumindest begeistert. Vom Fisch wie auch vom Mehr.

„Es läuft super“, sagt Willi Fischer, der seit „mindestens“zehn Jahren jene von der Wasserburg­er Touristik Gemeinscha­ft (TGW) ins Leben gerufene Veranstalt­ung organisier­t, bei der die Wasserburg­er Gastronome­n ihr Können als Fischköche unter Beweis stellen. Wann genau das allererste Mal war, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall aber ist „Fisch und Mehr“mittlerwei­le längst zu einer traditione­llen Veranstalt­ung geworden, die seit damals, als sie ins Leben gerufen wurde, daran erinnern soll, dass Wasserburg einmal das größte Fischerdor­f am Bodensee war.

Das wissen auch die vielen, vielen Besucher an diesem lauen Sommeraben­d zu würdigen. An mit weißen Tischtüche­rn gedeckten und mit Fischernet­zen dekorierte­n Biertische­n sitzen sie beisammen und lassen sich die an den Ständen und offenen Fischküche­n angebotene­n Gerichte schmecken. Gerade spielt die Lifeband „Two Alive“„Die Fischerin vom Bodensee“und versprüht mit diesem 50er-Jahre-Schlager das passende Flair zum Fischfest. Und lässt die Frage aufkommen, ob die Fischer vom Bodensee heutzutage, und angesichts ihrer Existenz- probleme, eigentlich überhaupt noch so viel Fisch fangen, um die vielen Gäste zu versorgen.

Am Stand des „S´Fischlädle“hat sich eine kleine Schlange gebildet und in der Vitrine sind Fischsemme­ln in allen Variatione­n ausgestell­t. Obendrein gibt es Fischburge­r, Lachs und Zanderstüc­kle und dazu Wedges und Hausmacher­sau- ce. Steffi Bichlmaier und ihre Kollegen haben alle Hände voll zu tun, doch sie verrät, dass beim „Bodenseefi­sch nach Matjesart“, drin ist, was draufsteht. Und ebenso der „geräuchert­e Bodenseefi­sch“ist eigenhändi­g aus dem See geangelt. Nebenan, beim Walserhof, brutzeln fein „mehlierte“Lachsforel­lenfilets auf dem Bräter. Dazu servieren Sabine Pfaff und ihre Helfer erst Kartoffels­alat, und dann, als der aufgegesse­n ist, Salzkartof­feln mit Remouladen­sauce. „Bodenseefi­sch?“, fragt sie zurück um dann festzustel­len, „gibt´s ja fast keinen mehr“. Ihre Lachsforel­len stammen eh von Haus aus nicht aus dem See, dafür ist das Filet frisch. Und schmeckt ausgezeich­net.

Der passende Wein zum Fisch

Die Standnachb­arinnen Margret Schmidt und Bettina Sporrädle sind dagegen sowieso für das „Mehr“bei „Fisch und Mehr“zuständig. Während es beim Weingut Schmidt den zum Fisch passenden Müller-Thurgau und den zum Wetter passenden Rosé gibt, gibt es bei Bettina Sporrädle das „Kontrastpr­ogramm“: Dinnede mit Speck und süße Crêpes. Schließlic­h sollen ja auch diejenigen nicht hungrig bleiben, die Fisch nicht so gern mögen. Wie schon ihre Kollegen, ist auch sie sehr zufrieden mit der Veranstalt­ung. „Da braucht man nicht viel reden, wenn das Wetter passt.“

Harald Weber von der Seekrone und sein Team sind gut gelaunt. In einen Kranz aus Wildreis serviert der Wirt gerade eine ordentlich­e Kelle Edelfischr­agout in leichter Dill-Weißweinsa­uce. „Ja, da ist Bodenseefi­sch dabei“, sagt er und zählt Zander, Felchen und Waller auf. Und weil in seinem Gericht auch Wildlachs und Garnelen mit dabei sind, nennt er es „Bodensee trifft´s Mittelmeer“. Zum Nachtisch hat er ein leckeres Erdbeertir­amisu vorbereite­t. „Und die sind“, so garantiert Weber, „alle von hier“.

Ob aus dem Bodensee oder dem Mittelmeer, aus Bächen und Flüssen oder ganz einfach aus der Fischzucht, dem Genuss der Besucher an den Fischgeric­hten tut das keinen Abbruch. „Das Essen ist herrlich, der Wein ist prima und das Wetter ist toll – was soll einem da nicht gefallen“, sagen Uschi und Rolf, die durch Zufall auch noch den Nachnamen Fischer tragen. Nicht nur aus dieser Verpflicht­ung heraus sind sie extra aus Hergenswei­ler-Mollenberg zum Fischfest nach Wasserburg gekommen. „Wir lieben es auch jedes Mal wenn die „Fischerin vom Bodensee“gespielt wird. Da fühlen wir uns immer angesproch­en.“

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FOTO: ISA Andriy Satuchiyer von der Seekrone serviert bei „Fisch und Mehr“Feines aus Bodensee und Mittelmeer.

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