Bodenseefisch trifft Mittelmeer
Bei „Fisch und Mehr“genießen zahlreiche Besucher auf dem Lindenplatz Meeresspezialitäten
WASSERBURG - Wieder einmal hat sich bei „Fisch und Mehr“der Wasserburger Lindenplatz in ein riesiges Fischrestaurant verwandelt, in dem die Wasserburger Gastronomen gezeigt haben, was sich aus Fisch alles machen lässt. Die zahlreichen Besucher, die schon ab dem Nachmittag die Plätze gefüllt haben, waren zumindest begeistert. Vom Fisch wie auch vom Mehr.
„Es läuft super“, sagt Willi Fischer, der seit „mindestens“zehn Jahren jene von der Wasserburger Touristik Gemeinschaft (TGW) ins Leben gerufene Veranstaltung organisiert, bei der die Wasserburger Gastronomen ihr Können als Fischköche unter Beweis stellen. Wann genau das allererste Mal war, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall aber ist „Fisch und Mehr“mittlerweile längst zu einer traditionellen Veranstaltung geworden, die seit damals, als sie ins Leben gerufen wurde, daran erinnern soll, dass Wasserburg einmal das größte Fischerdorf am Bodensee war.
Das wissen auch die vielen, vielen Besucher an diesem lauen Sommerabend zu würdigen. An mit weißen Tischtüchern gedeckten und mit Fischernetzen dekorierten Biertischen sitzen sie beisammen und lassen sich die an den Ständen und offenen Fischküchen angebotenen Gerichte schmecken. Gerade spielt die Lifeband „Two Alive“„Die Fischerin vom Bodensee“und versprüht mit diesem 50er-Jahre-Schlager das passende Flair zum Fischfest. Und lässt die Frage aufkommen, ob die Fischer vom Bodensee heutzutage, und angesichts ihrer Existenz- probleme, eigentlich überhaupt noch so viel Fisch fangen, um die vielen Gäste zu versorgen.
Am Stand des „S´Fischlädle“hat sich eine kleine Schlange gebildet und in der Vitrine sind Fischsemmeln in allen Variationen ausgestellt. Obendrein gibt es Fischburger, Lachs und Zanderstückle und dazu Wedges und Hausmachersau- ce. Steffi Bichlmaier und ihre Kollegen haben alle Hände voll zu tun, doch sie verrät, dass beim „Bodenseefisch nach Matjesart“, drin ist, was draufsteht. Und ebenso der „geräucherte Bodenseefisch“ist eigenhändig aus dem See geangelt. Nebenan, beim Walserhof, brutzeln fein „mehlierte“Lachsforellenfilets auf dem Bräter. Dazu servieren Sabine Pfaff und ihre Helfer erst Kartoffelsalat, und dann, als der aufgegessen ist, Salzkartoffeln mit Remouladensauce. „Bodenseefisch?“, fragt sie zurück um dann festzustellen, „gibt´s ja fast keinen mehr“. Ihre Lachsforellen stammen eh von Haus aus nicht aus dem See, dafür ist das Filet frisch. Und schmeckt ausgezeichnet.
Der passende Wein zum Fisch
Die Standnachbarinnen Margret Schmidt und Bettina Sporrädle sind dagegen sowieso für das „Mehr“bei „Fisch und Mehr“zuständig. Während es beim Weingut Schmidt den zum Fisch passenden Müller-Thurgau und den zum Wetter passenden Rosé gibt, gibt es bei Bettina Sporrädle das „Kontrastprogramm“: Dinnede mit Speck und süße Crêpes. Schließlich sollen ja auch diejenigen nicht hungrig bleiben, die Fisch nicht so gern mögen. Wie schon ihre Kollegen, ist auch sie sehr zufrieden mit der Veranstaltung. „Da braucht man nicht viel reden, wenn das Wetter passt.“
Harald Weber von der Seekrone und sein Team sind gut gelaunt. In einen Kranz aus Wildreis serviert der Wirt gerade eine ordentliche Kelle Edelfischragout in leichter Dill-Weißweinsauce. „Ja, da ist Bodenseefisch dabei“, sagt er und zählt Zander, Felchen und Waller auf. Und weil in seinem Gericht auch Wildlachs und Garnelen mit dabei sind, nennt er es „Bodensee trifft´s Mittelmeer“. Zum Nachtisch hat er ein leckeres Erdbeertiramisu vorbereitet. „Und die sind“, so garantiert Weber, „alle von hier“.
Ob aus dem Bodensee oder dem Mittelmeer, aus Bächen und Flüssen oder ganz einfach aus der Fischzucht, dem Genuss der Besucher an den Fischgerichten tut das keinen Abbruch. „Das Essen ist herrlich, der Wein ist prima und das Wetter ist toll – was soll einem da nicht gefallen“, sagen Uschi und Rolf, die durch Zufall auch noch den Nachnamen Fischer tragen. Nicht nur aus dieser Verpflichtung heraus sind sie extra aus Hergensweiler-Mollenberg zum Fischfest nach Wasserburg gekommen. „Wir lieben es auch jedes Mal wenn die „Fischerin vom Bodensee“gespielt wird. Da fühlen wir uns immer angesprochen.“