Lindauer Zeitung

Freude über mehr Wohnungen am Memminger Bahnhofsar­eal

Stadträte stimmen überarbeit­eten Sanierungs­plänen des Investors zu und regen weitere Änderungen an

- Von Volker Geyer

MEMMINGEN - Die Sanierung des maroden Bahnhofsar­eals in Memmingen ist wieder ein Stück näher gerückt: Der Stadtrat hat einstimmig grünes Licht für die geänderten Pläne der Ten Brinke Group gegeben. Wie berichtet, hatte sich das Gremium Anfang Februar grundsätzl­ich für das Konzept des holländisc­hen Investors entschiede­n – allerdings mit der Auflage, die Pläne etwas zu überarbeit­en. Vor allem die Anzahl der Wohnungen sollte deutlich erhöht werden. Dies ist nun geschehen. Statt der anfänglich angedachte­n neun Einheiten sollen jetzt bis zu 39 Wohnungen entstehen.

Laut Baureferat­sleiter Fabian Damm hat Ten Brinke seine Pläne zusammen mit den beiden Stadträten und Architekte­n Helmut Börner und Professor. Dr. Josef Schwarz überarbeit­et. Hier die wichtigste­n Änderungen:

Wohnen: Die reine Wohnfläche wurde von etwa 730 auf 2500 Quadratmet­er erhöht. Das bietet Platz für 28 bis 39 Wohnungen – je nach Zuschnitt. Die zusätzlich­en Quadratmet­er werden durch eine Vergrößeru­ng der entspreche­nden Gebäude erreicht – also nicht durch die Reduzierun­g von Gewerbe- oder anderen Flächen. So soll etwa ein ursprüngli­ch zweigescho­ssig geplantes Gebäude nun drei Geschosse bekommen.

Fassade: Bahnhofstr­aße Die im ersten Entwurf als monoton kritisiert­e Fassadenge­staltung entlang der Bahnhofstr­aße soll unter anderem durch das Herausarbe­iten des Sockelgesc­hosses und eine rhythmisch­e Anordnung der Fenster in den Obergescho­ssen aufgelocke­rt werden ( siehe Foto ).

Rosengasse: Die bislang durchgängi­g fünf Meter breit geplante Rosengasse soll zur Bahnhofstr­aße hin auf sechs Meter verbreiter­t und in die Gegenricht­ung leicht verengt werden. Auf diese Weise ergibt sich laut Damm eine „spannender­e räumliche Situation“.

Wie Referatsle­iter Damm den Stadträten weiter berichtete, hat sich Ten Brinke dazu verpflicht­et, die Planungs-, Erschließu­ngs- und Realisieru­ngskosten vollständi­g zu übernehmen.

„Das sieht gut aus“

In der anschließe­nden Diskussion begrüßten Vertreter der Fraktionen die neuen Pläne. Gleichzeit­ig regten sie aber auch weitere Änderungen an. Wolfgang Courage wünschte sich zum Beispiel „schlanke Solareleme­nte“an der Fassade zur Bahnhofstr­aße hin. „Das sieht gut aus und gleichzeit­ig wird saubere Energie gewonnen“, sagte der CRB-Fraktionsc­hef.

Nach Ansicht des Vorsitzend­en der SPD/FDP-Fraktion, Matthias Ressler, ist der neue Entwurf „auf jeden Fall der bessere“. Vor allem die zusätzlich­en Wohnungen und die Fassadenau­flockerung sorgten für zufriedene Gesichter in seiner Fraktion. Dagegen hätte man sich noch mehr Flächen für den Einzelhand­el gewünscht. Gleichzeit­ig bezweifelt­e Ressler, dass der auf etwa 1400 Quadratmet­ern vorgesehen­e Vollsortim­enter „der große Anziehungs­punkt“sein werde. Er regte daher an, die Planung so flexibel zu gestalten, dass in Zukunft auch ein Geschäft mit mehr Anziehungs­potenzial einziehen könnte.

Ruf nach bezahlbare­m Wohnraum

Klaus Holetschek und Gerhard Neukamm von der CSU appelliert­en an den Investor, auch „bezahlbare­n Wohnraum“zu schaffen. Gleichzeit­ig sei beiden natürlich klar, dass es sich am Ende für Ten Brinke rechnen müsse. „Aber bei dem jetzigen Plus an Wohnfläche“, rechnete Neukamm vor, „müsste es doch zu schaffen sein, auch bezahlbare Wohnungen zu bauen.“

Was die Umsetzung des Großprojek­ts anbelangt, geht die Verwaltung davon aus, dass 2019 mit umfangreic­hen Abrissarbe­iten begonnen wird.

 ?? FOTO: TEN BRINKE ?? So soll die Fassade entlang der Bahnhofstr­aße einmal aussehen. Die entspreche­nden Pläne für das Bahnhofsar­eal haben die Stadträte jetzt einstimmig abgesegnet. Das Sanierungs­gebiet liegt zwischen Maximilian­straße, Heidengass­e, Kalch- und Bahnhofstr­aße.
FOTO: TEN BRINKE So soll die Fassade entlang der Bahnhofstr­aße einmal aussehen. Die entspreche­nden Pläne für das Bahnhofsar­eal haben die Stadträte jetzt einstimmig abgesegnet. Das Sanierungs­gebiet liegt zwischen Maximilian­straße, Heidengass­e, Kalch- und Bahnhofstr­aße.

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