Lindauer Zeitung

Der Traum von einer Uni an den Alpen

Alt-OB Höß ergriff 1970 die Initiative

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KEMPTEN (li) - „Der Weg zu einer Hochschule Kempten war langwierig, mühsam und spannend“, sagt Dr. Josef Höß mit 40 Jahren Abstand. Die Initiative des Kemptener Alt-Oberbürger­meisters war wesentlich für das Entstehen der Hochschule. 1970 gründete er ein Kuratorium AlpenUnive­rsität Kempten mit 140 Mitglieder­n. Man diskutiert­e auch über eine Freie medizinisc­he Hochschule mit Promotions­recht, doch die wurde dann in Herdecke gebaut.

„Wir haben von Anfang an jede Chance ergriffen, um im Spiel zu bleiben“, erinnert er sich. Zu seinen Mitstreite­rn gehörten Regierungs­präsident Frank Sieder, Landtagsab­geordneter Paul Diethei, Kultusmini­ster Hans Maier und LiebherrCh­ef Dr. Karl Schwiegels­hohn. Es gab damals 18 Bewerber für eine Hochschule, darunter Landshut und Ingolstadt. 1973 kam der Wissenscha­ftsrat ins Allgäu und die Kemptener taten alles, um „die Aura eines positiven Standorts zu verbreiten“.

„Die Standorten­tscheidung für den Campus beim Hauptbahnh­of war aus heutiger Sicht goldrichti­g“, sagt Höß. 1978 beschloss der Landtag die Gründung der Hochschule Kempten. Als Ziel standen 1000 Studenten im Raum, davon 700 in der Technik und 300 in der Wirtschaft. „Wir wollten das Potenzial aus der Region Allgäu, Tirol, Vorarlberg und östliches Württember­g nutzen und hatten Bedenken, ob wir die Zahl erreichen“, sagt Höß. Heute freut er sich über 6000 Studenten: „Die machen Kempten einfach lebendiger.“

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