Stadtradeln bringt Lindauer aufs Rad
Zum dritten mal beteiligt sich Lindau an der bundesweiten Aktion.
- Startschuss fürs Stadtradeln: Bei der Auftaktveranstaltung für die bundesweite dreiwöchige Radel-Aktion hat Oberbürgermeister Gerhard Ecker am Hafen den Startschuss für die Lindauer Radler gegeben. Darüber hinaus gab es jede Menge Informatives rund ums Fahrradfahren: bei einer musikalisch umrahmten Talkrunde über das Radeln in Lindau im Allgemeinen und das Stadtradeln im Besonderen ebenso wie an Ständen mit Radlerkleidung und Fahrradaccessoires, dem Umweltmobil, einem Rad-Sicherheitscheck und einer Fahrradwaschanlage.
Es ist kein Muss, aber ein Angebot. Dementsprechend locker und entspannt ging es bei der Auftaktveranstaltung zum Stadtradeln am Seehafen zu, zu der vor allem Stadträte, Mitglieder der Lokalen Agenda 21, GTL, Stadtwerke sowie radfahrbegeisterte Lindauer kamen. Und wegen der exponierten Lage nutzten darüber hinaus zahlreiche Touristen die Angebote der Stände. Sei es etwa der Sicherheitscheck, bei dem Radler am Stand der Polizei ihr Fahrrad einer Sicherheitsprüfung unterziehen lassen konnten oder ihr Rad schmutzig in die kostenlose Fahrradwaschanlage hineinschoben, um es sauber wieder herauszuziehen. Aber in erster Linie richtet sich die Stadtradel-Kampagne an die Lindauer. Sinn und Zweck ist nämlich, das Auto stehen zu lassen und stattdessen lieber mit dem Rad zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu den Freizeitaktivitäten zu fahren.
Das machte auch Oberbürgermeister Gerhard Ecker klar, als er in der Talkrunde mit Moderator Thomas Bergert den Gästen erklärte, warum Fahrradfahren in Lindau eine be- sondere Bedeutung hat. Denn weil sowohl auf der Insel als auch auf dem Festland die Verkehrsverhältnisse beengt seien, „ist es gut, wenn viele mit dem Rad fahren“. Dabei sprach er aus eigener Erfahrung. Denn als Oberbürgermeister, der beruflich wie auch privat Veranstaltungen mit dem Rad besucht, fand er: „Gerade für kurze Strecken ist das ein ideales Verkehrsmittel.“Zudem betonte er, dass Lindau im Vergleich zu anderen Städten eine hohe Fahrradquote habe. Aber darauf wolle sich die Stadt nicht ausruhen, sondern, im Gegenteil, „wir wollen sie noch erhöhen“. Das sei der Grund, weshalb Lindau zum dritten Mal bei der bundesweiten Kampagne „Stadtradeln“mitmache.
Noch keine Fahrradstadt
Und zwar heuer ganz bewusst zwischen dem 16. Juni und dem 6. Juli. Zum einen, weil in diesem Zeitraum die Wahrscheinlichkeit höher liege, dass das Wetter besser sein könnte als vergangenes Jahr im Mai, zum anderen, weil der Termin zwischen Pfingst- und Sommerferien liege und natürlich, weil jetzt die Unterführung eröffnet sei, die neue und bessere Möglichkeiten auch für Radfahrer biete. Als eine Fahrradstadt mochte Ecker Lindau allerdings noch nicht bezeichnen. Aber: „Im Vergleich zum Umfeld sind wir schon sehr, sehr gut.“Trotzdem hielt Ecker es für wesentlich, den Autoverkehr in Lindau „bestmöglich“zu reduzieren. Mit dem Stadtbus, der Bahn und den Radwegen seien bereits gute Voraussetzungen für dieses Ziel geschaffen. „Das sollten wir weiter ausbauen.“
Das fanden auch die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Danielle Eichler und der Mobilitätsplaner der Stadt Jaime Valdés. Eichler beschrieb die zahlreichen Aktionen während des dreiwöchigen Stadtradelns und warb dafür, dass möglichst viele Radler mitmachen und für Lindau Kilometer sammeln. Nicht nur, damit die Stadt bei der bundesweiten Kampagne einen guten Platz erhält, sondern vor allem, weil sich das meiste CO2 im Verkehr einsparen lasse. Eine Motivation aufs Rad, statt ins Auto zu steigen, stellen die zehn Klimostationen dar, die Valdés den Zuschauern erklärte und von denen die erste diejenigen, die im Anschluss die Inselrunde mitradeln würden, einweihen sollten. Am Ende der offiziellen und von der Jugendkapelle des Musikvereins Lindau-Aeschach musikalisch umrahmten Auftaktveranstaltung rief Bergert den „Stadtradelstar 2018“zu sich auf die Bühne. Als Stadtrat und ehemaliger Polizeibeamter habe sich Willi Böhm, so erklärte Bergert, in der Vergangenheit stark für den Radverkehr eingesetzt. Etwa dafür, dass auf der Insel die Einbahnregelungen aufgehoben, oder dass auf dem Eisenbahndamm Markierungen aufgebracht wurden. Umso mehr begrüßte Böhm, dass aktuell der Radweg am Giebelbach ausgebaut werde und dass Radverbindungswege zwischen den Gemeinden und Lindau angedacht seien. „Mir geht´s drum, die Lindauer aufs Rad zu bringen“, erklärte Böhm sein Engagement.