Der Brautvater plaudert
Meghan Markles Vater zeigt sich in einem TV-Interview indiskret
LONDON - Entweder Thomas Markle hat keine sonderlich hohe Meinung davon, wie es bei Königs so zugeht. Oder er schließt vom eigenen Umfeld auf andere. Jedenfalls nahm der Vater der damals noch Meghan Markle heißenden Herzogin von Sussex dem Bräutigam Prinz Harry ein Gelübde ab, als dieser um ihre Hand anhielt: „Versprechen Sie mir, dass Sie meine Tochter niemals schlagen werden, dann stimme ich natürlich zu.“Für die nahe Zukunft sieht der Rentner, 73, liebevolleren Umgang der frischgebackenen Eheleute voraus. „Da kommt bestimmt bald ein Baby“, prognostiziert er.
Die vergnüglichen Indiskretionen plauderte der in Mexiko lebende Pensionist Markle am Montag in einem Interview mit dem britischen TV-Sender ITV aus. Markle konnte wegen einer Herzoperation nicht zum Fest auf Schloss Windsor kom- men. Zuvor hatte er mit gestellten Paparazzi-Fotos Negativschlagzeilen gemacht. Dem Paar habe er die Nachricht in einem emotionalen Telefonat mitgeteilt, berichtet der preisgekrönte frühere Beleuchter von Hollywood-Produktionen nun. „Sie waren enttäuscht, Meghan weinte“, fasst Markle die Reaktionen zusammen. Er selbst habe sich das festliche Ereignis dann in einer Frühstückspension im Fernsehen angeschaut und selbst ein paar Tränen vergossen, als Prinz Charles Meghan einen Teil des Weges durch den Mittelgang der Schlosskirche begleitete. „Ich war neidisch, fühlte mich aber auch geehrt. Ich kann mir keinen besseren Ersatz vorstellen als jemanden wie Prinz Charles.“
Na bitte, das klingt schon mehr nach Respekt vor dem britischen Königshaus, dessen PR-Strategen nach der Ausstrahlung je nach Temperament entweder hyperventilierten oder genervt mit den Augen rollten. Man habe „keinen Kommentar“, weder zu Inhalt noch Zustandekommen des Interviews, hieß es kühl im Kensington-Palast, wo das glückliche Paar seinen Wohnsitz genommen hat. Das Bedürfnis, dem Pensionisten aus Rosarito einen Herzenswunsch zu erfüllen, dürfte jedenfalls nicht größer geworden sein. Er würde wahnsinnig gern einmal die Queen treffen, teilte Markle seinen Interviewern mit. „Diese Frau bewundere ich seit meiner Kindheit.“
„Ach, wie nett“
Präsident Donald Trump steht der US-Amerikaner hingegen ebenso kritisch gegenüber wie Meghan, was er seinem Schwiegersohn telefonisch anvertraute. Daraufhin legte Harry, so Markles Darstellung, seinem Schwiegervater ans Herz, dem Regierungschef im Weißen Haus „eine Chance zu geben“. Ob Prinz Harry etwa ein Trump-Fan sei, fragte der ITV-Mann ungläubig und Markle antwortete: „Damals war er es vielleicht.“Großbritanniens EU-Austritt habe Harry, 33, mit der Ansicht kommentiert, es handele sich um „ein Experiment, das wir versuchen müssen“. Die Äußerungen sorgten auf der Insel für Aufregung. Denn sämtliche Mitglieder des Königshauses sind zu strikter politischer Neutralität verpflichtet.
Royal-Fans hingegen dürfte das Herz aufgehen bei Markles Schilderung, wie er von der neuen Liebe seiner Tochter erfuhr. Sie habe einen neuen Freund, teilte Meghan ihrem Vater zunächst mit, enthüllte im zweiten Telefonat dessen britische Herkunft und erst im dritten den Namen des Prinzen.
„Ach, wie nett“– mit diesen Worten will der Vater reagiert haben auf die Enthüllung, er habe nun eine Verbindung zur englischen Krone. Mit soviel Understatement stellt der Mann eine ideale Ergänzung zur royalen Patchwork-Familie dar.