Bei Flexofol geht das Licht aus
60 Beschäftigte von geplanter Schließung des Kemptener Werks betroffen – Sozialplan in Aussicht gestellt
KEMPTEN - Böse Überraschung in der Daimlerstraße: Das FlexofolWerk soll geschlossen werden. 60 Beschäftigte sind betroffen. Die Geschäftsführung der Schur Flexibles Flexofol hat Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen. Ein Sozialplan soll aufgestellt werden, hieß es von der österreichischen Unternehmensgruppe, zu der auch Dixie und Vacufol gehören. In diesen Betrieben seien indes keine Veränderungen angedacht.
Das Flexofol-Werk im Gewerbegebiet Ursulasried ist auf sogenannten Flexodruck sowie die Verarbeitung von Verbundsystemen und Schlauchbeuteln für die Lebensmittelindustrie spezialisiert. Das Portfolio passt zu den erfolgreichen Unternehmen, die in und um Kempten ein europaweit beachtetes Zentrum der Verpackungsindustrie bilden.
Während andere Betriebe ihre Erweiterung vorantreiben, ist bei Flexofol offenbar schon länger der Wurm drin. „Das Werk verursacht seit Jahren erhebliche Verluste“, sagt Norbert Selle, beauftragt mit der Öffentlichkeitsarbeit. Nach Qualitätsproblemen hätten wichtige Kunden Aufträge storniert. Zahlreiche tiefgreifende Programme und Veränderungen in Produktion und Geschäftsführung blieben erfolglos: „Trotz erheblicher Anstrengungen von Management und Mitarbeitern konnte der Trend nicht umgekehrt werden.“
In den vergangenen Jahren wurde bereits Personal abgebaut. Die Geschäftsleitung plane, schnell Klarheit für die verbliebenen 60 Mitarbeiter zu schaffen und die Schließung so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Im Rahmen eines Interessenausgleiches und Sozialplans sollen die Folgen für die Arbeitnehmer abgemildert werden. Teil dieses Pakets sei, die Beschäftigten angemessen abzufinden und bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen zu unterstützen.
Gegründet wurde Flexofol im Jahr 1994. 2012 folgte die Übernahme durch Schur. Mit ihren weiteren Allgäuer Werken, Schur Flexibles Dixie in der Römerstraße und Schur Flexibles Vacufol (Bad Grönenbach), will die Gruppe auch in Zukunft 230 Mitarbeiter beschäftigen.