Das Böse in der Welt ist institutionalisiert
Zum Bericht „Wie zivile Sicherheitspolitik gelingen kann“; LZ vom 4. Juli: Noch immer leiden allzu viele Menschen an dem Kriegstrauma „Kriege hat es immer gegeben“. „Da Kriege im Geist des Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“, so sagt es die Präambel der UNESCO. Das vorgestellte Sicherheitsdenken genügt nicht, wir brauchen ein Friedensdenken.
Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, Kriege zu führen, Um leben zu können, braucht der Mensch keinen anderen Menschen zu töten, nicht einmal ein Tier. Der Krieg ist die Ausgeburt der Ideologie des Militarismus. Militärisches Denken hat sich zu den ABC-Waffen pervertiert; wir können uns selbst zerstören. Ist das der Sinn der Menschheitsgeschichte?
Der Militarismus hat noch einen siamesischen Zwilling, den Kapitalismus. Wir leben heute in der Welt des real und global existierenden Militarismus und Kapitalismus. Ist den Menschen, vor allem den Politikern noch immer nicht bewusst geworden, dass die Menschheit schon seit Jahrtausenden in diesen Ideologien durch die Weltgeschichte irrt? Militarismus und Kapitalismus sind das institutionalisierte Böse in der Welt. Wie sollen in den Strukturen des Bösen Frieden und Gerechtigkeit gedeihen? unmöglich!
Zu einem Friedensdenken gelangen wir nur, wenn wir uns zur Gewaltfreiheit als einer fundamentalen Wahrheit bekennen und danach trachten, dem Geld seine wesensgemäße, dienende Funktion zu geben. Erst dann kann eine lebenswerte Zukunft gestaltet werden.
Richard Steinhauser, Sigmarszell