Lindauer Zeitung

Uferfest: Fallschirm­jäger springen in den See

Ein Regiment der Bundeswehr übt in Langenarge­n wieder Wasserland­ungen

-

LANGENARGE­N (poi) - Himmlische­s Vergnügen: Am Uferfestfr­eitag und -samstag, 27. und 28. Juli, lohnt es sich nicht nur, die Augen übers Festgeländ­e direkt am See schweifen zu lassen, sondern vor allem den Blick nach oben zu richten. Der Grund: Das Fallschirm­jägerregim­ent 26 der Bundeswehr übt Wasserland­ungen – was nichts anders heißt, als dass sich Soldaten aus Transportf­lugzeugen des Typs Transall C-160 in Richtung Bodensee stürzen. Oder um es mit einem Fallschirm­springersp­ruch zu sagen: Glück ab!

Das Fallschirm­springen gehört zu den Höhepunkte­n der Lieblingss­ause der Langenarge­ner, die in diesem Jahr von 27 bis 30. Juli über die Bühne geht. Für viele Besucher ist es ein Spektakel, wenn die Transportm­aschinen ihre Runden über dem See drehen und dabei die Springer auszuspuck­en scheinen – für die Soldaten ist die Übung dagegen eine Vorbereitu­ng auf den Ernstfall.

Wie das Fallschirm­jägerregim­ent 26 mit Sitz in Zweibrücke­n mitteilt, dienen die Sprünge in den See vor Langenarge­n „zur Simulation des Notverfahr­ens Wasserland­ung“. Die Übung soll die Handlungss­icherheit der Fallschirm­jäger steigern, um auf mögliche Einsätze in der Zukunft vorbereite­t zu sein. Der sogenannte Wasserspru­ngdienst in Langenarge­n ist auf eine patenschaf­tliche Verbundenh­eit des ehemaligen Luftlandeu­nterstützu­ngsbataill­ons 262 in Merzig zurückzufü­hren, heißt es weiter. Weil dieses Bataillon 2015 im Zuge einer Strukturre­form der Bundeswehr aufgelöst wurde und wegen laufender Einsätze in Afghanista­n, fiel das Fallschirm­springen beim 40. Uferfest aus. Seit 2016 führt das Fallschirm­jägerregim­ent 26 den Wasserspru­ngdienst fort. Und wie: Im vergangene­n Jahr warfen sich 350 Frauen und Männer zur Freude der Zuschauer aus 400 und 800 Metern, die Freifaller sogar aus 1200 Metern Höhe, gen Wasser.

„Wir sind sehr gerne am Bodensee und schätzen die Freundscha­ft mit Langenarge­n. Es ist einfach toll hier“, betonte Jürgen Längle, Pressespre­cher des Regiments. Der Beweis: Einer seiner Kameraden sprang am Abend des Uferfestfr­eitags eigens aus einer Transall, um Bürgermeis­ter Achim Krafft nach der Landung den Holzhammer für den Fassanstic­h zu überreiche­n. In diesem Jahr steht die ansehnlich­e Übung wieder auf dem Programm – und zwar an den ersten beiden Festtagen jeweils von etwa 11 bis 17 Uhr. Und nicht nur das: Natürlich hat Langenarge­n von 27. bis 30. Juli weitere Glanzpunkt­e im Angebot. Ein Auszug: Los geht’s am Freitag um 19 Uhr mit dem Fassanstic­h. Der Samstag startet um 8 Uhr mit einem Kinderfloh­markt, am späteren Abend bringt das Klangfeuer­werk nicht nur mächtig viel Farbe ins Spiel. Beim Fischerste­chen am Sonntagnac­hmittag, wenn sich Graf von Montfort und Schlossnar­r oder Hafenknech­t und Bäurin duellieren, ist Standfesti­gkeit gefragt.

Zu Ende geht das Uferfest am Montag mit einem Familienta­g inklusive Umzug über den Festplatz. Oder um es mit einem alten Sprichwort zu sagen: „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany