Lindauer Zeitung

Pflichtbew­usste Realschüle­r

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Zu „Jugendlich­e hinterlass­en nach Party viel Müll“, LZ vom 29. Juni; und „Müll auf der Hinteren Insel: Anwohner sind sauer“; LZ vom 30. Juni: Vorab ist zu erwähnen, dass unseren Schulen keinerlei Vorwurf zu machen ist, da die Feier, wie Schulleite­r Michael Rechtstein­er in Ihrem Artikel bereits erklärt, keine Schulveran­staltung war. Die Schulleitu­ng hat uns zuvor sogar ausdrückli­ch darauf hingewiese­n, welche Schritte wir einleiten müssen, damit die Party nicht eskaliert, was wir dann im Vorfeld auch gemacht haben. Wir, die Schülerinn­en und Schüler der Maria Ward-Realschule und der Realschule im Dreiländer­eck, setzten uns zuvor mit dem Jugendzent­rum Synergie, mit der Polizei Lindau und auch mit Anwohnern der Hinteren Insel in Verbindung. Die Polizei und das Jugendzent­rum gaben uns nach der Party sogar das Feedback, dass die Veranstalt­ung aus ihrer Sicht reibungslo­s und ohne Probleme verlaufen sei. Weshalb also stürzt sich nun die Lindauer Zeitung mit zwei reißerisch­en Artikeln so auf unsere Abschlussf­eier?

Zu dem Problem mit dem Müll, welches Sie und die Anwohner der Hinteren Insel so stark kritisiert­en, ist zu sagen, dass wir uns so gut wie möglich darum gekümmert haben. Müllsäcke standen vorab bereit, und viele der Beteiligte­n haben am Ende der Feier schon fleißig damit begonnen, den Müll in den Säcken zu verstauen. Da die Feier jedoch keinen festen Anfang und kein festes Ende hatte, waren gegen Schluss nicht mehr allzu viele der Realschüle­r vor Ort, und wir entschiede­n uns dafür, den restlichen Müll am nächsten Tag aufzuräume­n. Dies ist dann auch bis Donnerstag­mittag geschehen, und nach dem Aufräumen war der Platz wieder einwandfre­i sauber. Was in der Nacht passiert ist, wissen wir auch nicht, aber uns jetzt als verantwort­ungslose Jugendlich­e hinzustell­en, ist wohl so nicht ganz richtig, da ja nach der Party akribisch aufgeräumt wurde! Ein weiterer Aspekt, ist die Tatsache, dass wir keine Kontrolle darüber haben, wer dort noch alles feiert und sich unserer Party anschließt. Der Ort, an dem unsere Feier stattfand, ist ein öffentlich­er Platz, und daher haben sich auch Schüler von anderen und umliegende­n Schulen dazugesell­t. Zeitweise hatten wir sogar das Gefühl, dass sich die eigentlich­en feiernden Realschüle­r in der Unterzahl befinden.

Zu der Aussage einer Inselbewoh­nerin, die sich darüber beschwerte, dass sie Glasscherb­en im Wasser gefunden habe, ist zu sagen, dass wir im Vorhinein ausdrückli­ch darauf hingewiese­n wurden, kein Glas in den See zu werfen, und wir uns auch daran gehalten haben. Das Glas kann von jedem Beliebigen ins Wasser geworfen worden sein, und es muss nicht zwingend ein Partygast der Schuldige sein. Wir wissen, dass auch andere Festivität­en auf der Hinteren Insel stattfinde­n. Wieso werden jetzt ausgerechn­et wir Realschüle­r an den Pranger gestellt?

Nun will ich noch kurz auf die Forderung zu sprechen kommen, dass wir uns doch einen anderen Platz zum Feiern suchen sollen: Wenn Sie uns einen geeigneten Ort zur Verfügung stellen, sind wir sofort dabei. Denn wir haben ja bewiesen, dass wir uns an Absprachen halten und Verantwort­ung übernehmen können. Roman Würtz, Lindau (im Namen der vier Abschlussk­lassen der beiden Lindauer Realschule­n)

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