Förderverein Hintere Insel auf Exkursion
Lindauer holen sich in München Anregungen für Genossenschaftsprojekt
Ein ehemaliges Militärgelände - das der stillgelegten Funkkaserne im Münchner Norden war vor einigen Tagen Ziel einer Abordnung des Fördervereins Hintere Insel. In dem neuen Stadtquartier entstanden in den letzten Jahren 1700 Wohnungen und 1000 Arbeitsplätze. Die Stadt München förderte hierbei genossenschaftlich organisierte Bauvorhaben durch Vergabe der Grundstücke an überzeugende Projekte - nicht an meistbietende Investoren. Mit Thomas Maier lernten die Lindauer einen Bewohner und Mit-Genossen des WogenoProjekts in diesem Quartier kennen, der ihnen berichtete: „Ich bin quasi Mieter im eigenen Haus und besitze lebenslanges Wohnrecht“. Nach einem vegetarischen Mittagessen im genossenschaftlich organisierten Gasthaus Domagk, das wiederum Teil des vielfach ausgezeichneten Wohnprojekts WagnisART ist, traf die Abordnung des Fördervereins Hintere Insel mit einem leitenden Mitarbeiter des Städtischen Gartenamtes zusammen, der über die Eingrünung des neuen, teils sehr rechtwinklig und geordnet wirkenden Stadtquartiers berichtete. „Solche Wohngebiete sollte es viel, viel mehr geben“, waren sich die Exkursionsteilnehmer einig, als es zum Tagesausklang ins Quartier Am Ackermannbogen ging. Ein lebendiger, gründurchzogener Stadtteil ist seit 2003 auf dem ehemaligen Oberwiesenfeld - einer ebenfalls militärisch genutzten Brachfläche südlich des Olympiastadions - entstanden. Hier konnte die Lindauer Abordnung das Tagesmotto „Sinnmaximierung statt Profitmaximierung“anhand der zahlreichen gelungenen Genossenschaftsprojekte in die Tat umgesetzt sehen.
Mit bemerkenswerten Eindrücken, vielen Ideen und Anregungen für das anstehende Genossenschaftsprojekt auf der Hinteren Insel verließ man die Landeshauptstadt. „Wieder einmal war zu sehen, was genossenschaftlicher Wohnsinn statt kapitalistischem Wahnsinn hervorbringen kann“, fasste Vorstandsfrau Susanne Feuersinger die Stimmung der Teilnehmer zusammen.