So etwas erlebt man äußerst selten
Zu den Leserfotos über einen jagenden Greifvogel aus dem Lindenhofbad:
Die Leserfotos von dem jagenden Greifvogel habe ich mit großem Interesse betrachtet. So etwas erlebt der Normalbürger äußerst selten. Und dann noch geistesgegenwärtig alles mit der Kamera festzuhalten, verdient meines Erachtens höchste Anerkennung.
Es ist allerdings kein Bussard, sondern ein Junghabicht. Begründung: Der Bussard ist zu behäbig, um eine Möwe im Flug zu schlagen. Er nimmt alle Arten von Kleinsäugern, wie Feldmäuse, Maulwürfe, auch Eidechsen und Frösche, Schlangen, Insekten Regenwürmer, Junghasen. Küken des Flugwildes aus den Nestern. Er nimmt auch gern Luder.
Habicht: Der Schwerpunkt der Habichtsbeute erstreckt sich auf Krähe und Elster, Eichelhäher und Ringeltaube, Haustaube und am Bodensee natürlich auch Möwen, Junghasen etc. Nicht selten schlägt der Habicht sogar den Bussard.
Dass es ein Junghabicht ist, erkennt man auf den Fotos deutlich an dem tropfenförmigen Gefieder, das beim erwachsenen Vogel wie bei seinem nahen Verwandten, dem Sperber, gesperbert, also quer gezeichnet ist.
Ein erwachsener Habicht, das Weibchen, welches größer ist als der Terzel (Männchen), wäre sehr wohl mit der Möwe fertig geworden. Auf gut Lindauerisch: Dem Habicht hat’s saumäßig gestunken, dass er die Möwe nicht erwischt hat, denn so ein Beuteflug kostet dem Vogel viel Kraft.
Aber: Hut ab vor den ausgezeichneten Aufnahmen, und Dank an die LZ, dass sie dieses Erlebnis den Lesern nicht vorenthalten hat.
Peter Kowollik, Lindau