Im Wasser auf Wolke sieben
Schwimmer und Wasserspringer bleiben erfolgreich
GLASGOW (SID) - Florian Wellbrock schleppte sich mit letzter Kraft aus dem EM-Becken, er winkte seiner Freundin Sarah Köhler auf der Tribüne zu und lächelte zufrieden: Drei Tage nach Gold über 1500 Meter Freistil war der neue deutsche Schwimmstar auch mit Bronze im 800-Meter-Finale in deutscher Rekordzeit glücklich.
„Bestzeit und Bronzemedaille – viel kann man da nicht meckern“, sagte der 20 Jahre alte Magdeburger, dem für einen zweiten Triumph bei den European Championships in Glasgow die Kraft gefehlt hatte: „Ich habe gemerkt, dass mir das 1500-Meter-Rennen richtig in den Knochen steckte.“
Bundestrainer Henning Lambertz war dennoch voll des Lobes: „Der Junge ist zurzeit auf Wolke sieben, auf einem anderen Stern.“Wellbrocks Rekordzeit von 7:45,60 Minuten war diesmal aber nicht gut genug, um den Ukrainer Michailo Romantschuk und Olympiasieger Gregorio Paltrinieri (Italien) abzufangen. „Er hat nicht so zu seinem Rhythmus gefunden“, meinte Heimtrainer Bernd Berkhahn.
Zu Gold sprangen im gemischten Synchronwettbewerb vom 3-Meter-Brett Tina Punzel und Lou Massenberg zum EM-Titel. „Wir haben uns auf uns konzentriert und unser Ding gemacht“, sagte die 23-jährige Punzel hochzufrieden. „Dann war es möglich.“Jubelnd fiel sich das Duo in die Arme, als der Sieg in Edinburgh unter Dach und Fach war. Wenig später legte die Berlinerin Maria Kurjo noch eine Bronzemedaille im Einzelfinale vom Turm nach.
Im Sog der Beckenschwimmer legten sich auch die Freiwasserschwimmer erfolgreich ins Zeug. Nur Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden war über fünf Kilometer schneller als Leonie Beck aus Würzburg. Immerhin Vierter wurde im 17,1 Grad kalten Loch Lomond Rob Muffels.