Genanalyse soll klären, ob ein Wolf im Oberallgäu Kälber gerissen hat
UNTERJOCH (jau) - Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) befasst sich mit den fünf im Oberallgäu tot aufgefundenen Kälbern. Es gibt Spekulationen, ob sie von einem Wolf gerissen wurden. Das LfU möchte nun anhand einer Genanalyse herausfinden, ob tatsächlich ein solches Raubtier für den Tod der Kälber verantwortlich ist.
Bei einem Wolfsriss kann der Verursacher durch Speichel- oder Fellspuren festgestellt werden. Bisher sagen die LfU-Experten, dass die „vorliegenden Indizien noch keine eindeutige Bewertung zulassen“. Sie würden nicht zwingend auf einen Wolf hin deuten.
Wobei das Auftauchen eines solchen Raubtiers im Allgäu nicht überraschend wäre. Einzelne Wölfe ziehen seit Jahren durch die Region. Die Reaktion auf den Zuzug ist verhalten. Eric Beißwenger, CSULandtagsabgeordneter im Stimm- kreis Lindau-Sonthofen, warnt: „Wir bekommen ein Problem mit der Artenvielfalt, wenn der Wolf da ist.“Er rechnet dann mit einem Zuwuchern vieler Hochweiden. Pflanzen und allerlei Getier würden weichen. Hierzu käme es seiner Ansicht nach, weil viele Weiden wegen des Wolfs nicht mehr bewirtschaftet werden würden. Ein Schutz durch Zäune im zerklüfteten Allgäuer Alpenraum sei kaum möglich.
Beißwenger zweifelt zudem am Einsatz von Hütehunden. Solche Tiere waren jüngst in anderen Alpengegenden vereinzelt auf Wanderer losgegangen. Dies könne man sich im Allgäu nicht leisten, so der Abgeordnete. Leopold Herz, Allgäuer Landtagsabgeordneter für die Freien Wähler, fordert indes „klare Regelungen zum Vorantreiben der Entnahme einzelner Tiere aus der Wolfspopulation. Der Wolf solle ins Jagdrecht übernommen werden.