Fehlerfreier Auftritt der 26-jährigen Reiterin
Mit Verena-Annabell Hartmaier aus Aach gewinnt zum zweiten Mal eine Frau den das S-Springen in Tettnang
TETTNANG - Verena-Annabell Hartmaier vom Sportpferdezentrum Aach hat am Sonntagnachmittag auf Crystal Key den Paul-Wirth-Gedächtnispreis im Tettnanger Reitstadion Gut Moos gewonnen. Die 26jährige Reiterin, die in Gut Moos zum ersten Mal am Start war, setzte sich beim S*-Springen im Stechen auf Crystal Key souverän gegen vier starke Reiter durch. Fehlerfrei im ersten Umlauf, fehlerfrei im Stechen, dazu eine Zeit von 47:74 Sekunden, die keiner ihrer drei Kontrahenten zu unterbieten wusste. Zweiter wurde Alexander Ungern-Sternberg von der RG Neuravensburg auf Wotan, der im Stechen wie Hartmaier ohne Abwurf blieb, für den Umlauf allerdings 50:53 Sekunden benötigte. Dritter mit vier Fehlerpunkten im Stechen wurde Valentin Mainier auf seinem Pferd Diacalanda. Mainier schaffte den Einzug ins Stechen auch auf seinem zweiten Pferd Over the Top, aber auch der Ritt blieb nicht fehlerfrei.
258 Reiterinnen und Reiter aus drei Nationen waren beim 51. Springreitturnier des RFV Tettnang in 13 unterschiedlichen Leistungsklassen im Naturstadion Gut Moos am Start. Bei dem Turnier kamen wieder Groß und Klein auf ihre Kosten. Während die Großen bei bestem Wetter entweder ihre Pferde sicher über die Hürden brachten oder aber einfach nur zu den zahlreichen Zuschauern gehörte, durften sich die Kleinen am Sonntagnachmittag die Zeit mit Kinderschminken und Ponyreiten vergnügen. 120 Helfer waren seit Freitagmorgen im Dauereinsatz, der erst am späten Sonntagabend mit dem Abbau enden sollte. Ohne diese fleißigen Hände, wäre dieser Event nicht möglich. Immer wieder wurde der Reitplatz mit Traktoren abgezogen und gewässert, Hindernisse ausgemessen, um jedem Reiter die gleichen Bedingungen zu bieten.
Einen ersten Höhepunkt dieses dreitägigen Reitturniers gab es am Freitagabend mit der Zeitspringprüfung der Klasse M*. Die erste Abteilung mit 37 Teilnehmern entschied Sonja Matyas vom RV Bohlingen auf Chariot in 66:53 Sekunden für sich. Die zweite Abteilung gewann Monika Niederländer ebenfalls vom RV Bohlingen auf Sundance Dream in 62:46 Sekunden. Beim Stilspringen der Klasse A** mit festen Hindernissen am Samstagabend war Manfred Kalbrecht vom RFV Wangen auf Abbygale vor Nicole Keßler vom RFV Markdorf auf Champagne und Rudolf Horn vom PSV Leutkirch-Haid auf Quando der Beste. Vierter wurde Anke Domeyer vom gastgebenden RFV Tettnang auf Campino.
Leutkircher setzt sich durch
Ein weiterer Höhepunkt war der Oldie-Riders-Cup am Sonntagvormittag. Eine Springprüfung der Klasse A** mit Stechen für Reiter ab 50 Jahren. Der Cup beinhaltet vier Stationen. Das Springen in Tettnang entschied Rudolf Horn auf Quando vom Pferdesportverein Leutkirch-Haid vor Reinhard Hämmerle auf Condor und Anja Walz vom RFV Bad Schussenried auf Deja Vué. Spannung bot am Nachmittag wieder das S*-Springen mit Stechen um den Paul-WirthGedächtnispreis. 32 Reiter waren am Start.
Während die Zuschauer im Gut Moos bei sommerlichen Temperaturen unter den Bäumen Schatten suchten, gingen die Reiter in einen Parcours, der es in sich hatte. Nur fünf Pferde blieben beim S*-Springen fehlerfrei und gingen ins abschließende Stechen. Valentin Mainier schaffte das Kunststück sogar auf zwei verschiedenen Pferden. Ihm folgten Alexander Ungern-Sternberg und Mathias Jehle vom RFV Fronhofen auf Rouge. Einzige Frau im Stechen: Verena-Annabell Hartmaier. Das Stechen eröffnete Mainier auf Over the Top, leistete sich dabei aber vier Fehlerpunkte. Ohne Abwurf in einer Zeit von 50:53 Sekunden setzte Alexander Ungern-Sternberg auf Wotan eine erste Duftmarke.
Diese Zeit unterbot Verena-Annabell Hartmaier, der wiederum ein fehlerfreier Ritt auf Crystal Key gelang, um knapp drei Sekunden. Valentin Mainier auf seinem zweiten Pferd und Mathias Jehle konnten das nicht mehr toppen. „Das war heute ein schwieriger Parcours, ich bin aber total happy“, sagte eine strahlende Siegerin.