Ein Truchsess von der Waldburg hat Lindau verteidigt
Maximilian Willibald von Waldburg erntete im Dreißigjährigen Krieg Ruhm im Kampf gegen die Schweden
LINDAU/WALDBURG (lz) - Dass es eine Verbindung gibt zwischen Lindau und der Waldburg, wissen die wenigsten Lindauer. Aber Truchsess Maximilian Willibald von Waldburg aus dem Adelshaus Waldburg-Wolfegg hat im Dreißigjährigen Krieg Ruhm geerntet, als er Lindau gegen das schwedische Heer verteidigte.
Truchsess Maximilian Willibald von Waldburg war kaiserlicher Generalfeldmarschall und kurbayerischer Statthalter in der Oberpfalz. Im Dreißigjährigen Krieg kämpfte er vor allem in der Region um den Bodensee. Ruhm erntete er, als er Lindau im Jahr 1647 gegen die Truppen von General Wrangel verteidigte, der beim Aufmarsch 1646 Schloss Wolfegg, einen Sitz des Hauses Waldburg-Wolfegg, in Brand setzen ließ. Dort hatte Maximilian Willibald seine Kindheit verbracht. Umso mehr kämpfte er nun dafür, Lindau nicht an die Schweden zu übergeben. Immerhin hatte er die Schweden schon einmal besiegt, als er 1632 berühmt wurde mit der Verteidigung der Stadt Konstanz gegen die schwedischen Truppen unter Führung des Feldherrn Gustaf Horn.
Heuer ist auf der Waldburg die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wieder zu sehen. Es handelt sich um eine originalgetreue Nachbildung. Stauferkaiser Friedrich II. brachte sie 1220 nach seiner Kaiserkrönung auf die Waldburg, wo sie bis 1243 mit den anderen Reichsinsignien war. Kaiser Barbarossa, Georg III. und andere sollen bei Führungen lebendig werden. „Stupor mundi“– das Staunen der Welt, so wurde Kaiser Friedrich II. zu Lebzeiten genannt. Er beherrschte sieben Sprachen in Wort und Schrift. Er eroberte im fünften Kreuzzug Jerusalem ohne einen einzigen Schwertstreich. Mit Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik, dem vierten Sultan der Ayyubiden in Ägypten, verhandelte er, mit dem Ergebnis, dass Jerusalem den Muslimen im muslimischen Teil und den Christen im christlichen Teil ihrer Heiligtümer zugänglich war.