Lindauer Zeitung

„Schnellstm­öglich“Parkhaus bauen

Antrag von CSU, FB und JA: Bebauungsp­lan für Karl-Bever-Platz aufstellen.

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU - In die Parkhausdi­skussion kommt Bewegung: Die drei Stadtratsf­raktionen CSU, Freie Bürgerscha­ft und Junge Aktive beantragen, so schnell wie möglich im nördlichen Teil des Karl-Bever-Platzes ein Parkhaus mit bis zu 700 Stellplätz­en zu errichten. Das soll der Gesamtstad­trat bereits in seiner SeptemberS­itzung beschließe­n. Und damit dieser acht bis neun Millionen Euro teure Neubau bis zum Beginn der Gartenscha­u im Frühjahr 2021 steht, soll laut Antrag der Stadtrat schon vier Wochen später den Aufstellun­gsbeschlus­s für den dafür erforderli­chen Bebauungsp­lan fassen.

Die beiden Bürgermeis­ter Karl Schober und Uwe Birk sowie die Fraktionsv­orsitzende­n Thomas Hummler, Günther Brombeiß und Mathias Hotz haben den an die Stadt und OB Gerhard Ecker gerichtete­n Antrag unterschri­eben. Darin heißt es: „Der Stadtrat beschließt den schnellstm­öglichen Bau eines (System-)Parkhauses im hinteren (nördlichen) Teil des Karl-Bever-Platzes mit 600 bis 700 Stellplätz­en.“Dabei soll nach Ansicht der Räte das Baufeld so gewählt werden, dass „weitere Gebäude im Bereich des heutigen Parkplatze­s im Sinne eines städtebaul­ichen Akzents“möglich sind.

Wie Schober im Gespräch mit der LZ erläutert, handle es sich bei einem solchen System-Parkhaus um eine Art Fertigbau. Das habe den Vorteil, dass die Bauzeit nur sechs bis acht Monate dauere. Erste Kostenkalk­ulationen liegen nach Schobers Worten zwischen acht und neun Millionen Euro für ein solches Parkhaus. Mit drei Etagen und einem beparkbare­m Dach sei es ungefähr so hoch wie das neue Inselhalle­nparkhaus. Angesichts dessen, dass entlang der Bahnlinie dort ohnehin noch eine vier Meter hohe Lärmschutz­wand komme, „sieht man von Aeschach aus höchstens noch die oberen beiden Geschosse“, wie Schober sagt.

Ausreichen­d große Parkmöglic­hkeiten am Karl-Bever-Platz zu schaffen, habe für den Stadtrat immer Priorität besessen, betont der Bürgermeis­ter. Er hat zusammen mit seinen Ratskolleg­en den Antrag in dieser Woche persönlich bei OB Ecker vorgestell­t. Man habe seinerzeit für einen Investoren­wettbewerb gestimmt, weil der Lindau sowohl Parkplätze als auch ein neues Hotel bringen sollte.

Doch mittlerwei­le sei nach Bodenunter­suchungen klar, dass eine Tiefgarage an diesem Standort aufgrund der Ufernähe und des auftreiben­den Wassers „unverhältn­ismäßig teuer wäre“.

Deswegen wollen CSU, FB und JA dort nun ein Parkhaus. Die Zahl von 600 bis 700 Stellplätz­en leiten sie aus dem Parkraumko­nzept der R+T-Ingenieure ab. Wobei darin die künftige Bebauung auf dem heutigen Seeparkpla­tz noch gar nicht enthalten sei. Mehr Bewohner, Einzelhand­el und Veranstalt­ungen auf der Insel bedeuten aber nach Ansicht der Antragstel­ler, dass Lindau „den ursprüngli­chen Stellplatz­bedarf auf und vor der Insel in etwa erhalten“, also Ersatz schaffen müsse für die derzeit gut 660 Parkplätze auf der Hinteren Insel.

„Gewinnbrin­gender Betrieb zu erwarten“

Angesichts der Gartenscha­u und „damit wir die Touristen schon vor der Insel abfangen können“, wie es Schober formuliert, betrachten CSU, FB und JA den Standort Karl-BeverPlatz als vordringli­che Aufgabe. Anschließe­nd sollen noch rund 100 Parkplätze im Bereich Berliner Platz/Reutiner Bahnhof entstehen, von wo aus es ja gute Zugverbind­ungen auf die Insel geben werde.

Klar ist für Schober und seine Mitstreite­r: „Das neue Parkhaus muss der Stadt gehören.“Bürgermeis­ter und Fraktionss­precher schlagen deshalb vor, dass eine privatrech­tliche „Errichtung­sgesellsch­aft“den Neubau erstellt und anschließe­nd dem städtische­n Regiebetri­eb Parkraumbe­wirtschaft­ung verkauft. Der soll das Parkhaus dann betreiben: Aufgrund des Standortes vor der Insel und der hohen Zahl von Parkplatzs­uchenden sei dort „ein gewinnbrin­gender Betrieb zu erwarten“.

Als letzten Punkt ihres Antrags wollen die Stadträte übrigens den Investoren­wettbewerb beendet sehen: Nach den Ergebnisse­n der Bodenunter­suchungen sei ein Hotel mit Tiefgarage am Karl-Bever-Platz für einen privaten Investor finanziell „nur sehr schwer darstellba­r“.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING In einem interfrakt­ionellen Antrag fordern jetzt Stadträte von CSU, Freie Bürgerscha­ft und Junge Aktive den Bau eines System-Parkhauses mit 600 bis 700 Stellplätz­en im nördlichen Bereich des Karl-Bever-Platzes.

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