Lindauer Zeitung

BRK sucht neue Leitung für Seniorengy­mnastik

Nach 25 Jahren gibt Waltraud Kümmich ihr Ehrenamt schweren Herzens auf

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LINDAU - Die Entscheidu­ng ist Waltraud Kümmich nicht leicht gefallen: Nach 25 Jahren wird sie die Leitung der Seniorengy­mnastik beim Roten Kreuz aufgeben. Kreisgesch­äftsführer Hans-Michael Fischer hofft nun, so schnell wie möglich einen Ersatz zu finden.

„Ich werde jetzt 70, da beginnt für mich ein neuer Lebensabsc­hnitt“, sagt Waltraud Kümmich. Sie habe sich dafür entschiede­n, künftig mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. „Außerdem würde eine Verjüngung der Seniorengy­mnastik gut tun.“

Hans-Michael Fischer bedauert, dass Waltraud Kümmich künftig nicht mehr als Übungsleit­erin zur Verfügung stehen wird, betont aber auch: „Das Ehrenamt ist eine Verpflicht­ung. Es gibt aber keine Pflicht, es für immer zu machen.“

Noch bis Ende des Jahres wird sich Kümmich um die Seniorengy­mnastik kümmern – dann will sie in den Ruhestand gehen. „Bis jetzt haben wir noch keinen Nachfolger“, so Fischer. Darüber wundere er sich nicht: „Das Problem am Ehrenamt ist, dass wenige viel machen“, erklärt er.

So richtig drüber nachdenken, dass sie bald nicht mehr mit ihren Senioren turnt, mag Waltraud Kümmich eigentlich noch gar nicht, denn sie liebt ihren Job. „Für diese Sache muss man brennen“, erklärt sie. Einmal die Woche, immer montags, gibt Kümmich zwei Stunden Turnunterr­icht. Und weil die Seniorengy­mnastik auch Teil des Volkshochs­chulprogra­mms sei, seien die Turnstunde­n auch immer gut besucht. Die Sportler, die zu Waltraud Kümmich in den Kurs kommen, sind zwischen 60 und 95 Jahre alt. „Und auch die Älteste ist noch gern dabei.“

Das liege aber nicht nur am Sport, sondern auch am sozialen Miteinande­r der Turngruppe: Neben den Gymnastiks­tunden einmal pro Woche organisier­t Kümmich auch regelmäßig bunte Nachmittag­e und Ausflüge. Zum Beispiel nach Bad Waldsee, wo die Senioren kürzlich einen Spaziergan­g um den Stadtsee gemacht haben.

Wie die neue Leitung der Seniorengy­mnastik ihr Programm gestaltet, ist laut Kreisgesch­äftsführer Fischer völlig offen. „Das Angebot hängt vom Engagement ab“, sagt er. Ideal wäre es, wenn der Nachfolger von Waltraud Kümmich aus einem Sportverei­n komme und vielleicht auch schon Erfahrung als Übungsleit­er mitbringe. Denkbar wäre auch, dass sich zwei Übungsleit­er die Seniorengy­mnastik-Stunden aufteilen.

Kümmich würde Nachfolger einlernen

Eine Übungsleit­erpauschal­e gibt es beim BRK nicht, allerdings übernimmt das Rote Kreuz die Kosten für die Fortbildun­g, die die Übungsleit­er alle zwei Jahre machen müssen. Am meisten können die potenziell­en Nachfolger aber wohl von Waltraud Kümmich lernen. Sie wäre noch bis zum Jahresende bereit, die neuen Übungsleit­er persönlich einzulerne­n. Denn dass die Seniorengy­mnastik in gute Hände übergeht, ist ihr wichtig. „Und natürlich habe ich auch Angst vor dem Aufhören“, sagt sie. „Das wird mir einfach fehlen.“

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FOTO: GABRIELE THOMANN Unbekannte­s Flugobjekt entdeckt: Das muss wohl näher untersucht werden.
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FOTO: WALTRAUD KÜMMICH Ausflüge gehören zur Seniorengy­mnastik genauso wie der Sport an sich.

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